Martinssammlung wird im Corona-Jahr etwas anders ausgerichtet – Spenden erbeten
Hilfe für behinderte Kinder in Indien
Espelkamp (WB/fq). „Dieses Jahr ist alles anders“ – so oder so ähnlich hat es wohl schon mancher Bürger von Bekannten, Freunden oder Verwandten in Gesprächen gehört, wenn es um die Corona-Krise geht.
Diese Feststellung trifft auch auf die Martinssammlung zu, die in diesem Jahr zum 67. Mal ausgerichtet wird. In den Gründerjahren Espelkamps von der Baugemeinde initiiert, ist die Martinssammlung seit nunmehr beinahe sieben Dekaden eine beispiellose Aktion, um Kindern in Not zu helfen oder kurz gesagt: um einfach etwas Gutes zu tun.
Sonderschulprojekt
„In diesem Jahr kann die Baugemeinde aufgrund der Corona-Krise leider die traditionelle Martinssammlung nicht in der gewohnten Form als Listen- und Büchsensammlung vornehmen“, erklärt Sören Hustadt von der Baugemeinde. Normalerweise ziehen Espelkamper Kinder und Jugendliche jedes Jahr rund um den Martinstag durch die Stadt und sammeln für Kinder in Not auf der ganzen Welt. In Zeiten der Corona-Pandemie ist eine solche Aktion natürlich nur schwer umzusetzen. Ausfallen wird die Martinssammlung aber nicht. „Die besondere Espelkamper Tradition des Helfens für Kinder in Not soll nicht abreißen“, sagt Hustadt.
Ziel der Hilfe ist in diesem Jahr das Sonderschul-Projekt „Jeevdan“ für geistig behinderte Kinder im indischen Zarap. Der Ort gehört zum Sindhudurg-Distrikt des Bundesstaates Maharashtra. Mit Hilfe der Spenden soll dort die Schul- wie auch die Berufsausbildung sowie die Ernährung von 85 geistig behinderten Kindern, teilweise Waisen, ermöglicht werden. Die seien in dieser Region des Landes stark benachteiligt. Träger des Sonderschulprojektes ist die Sangli Mission Society der katholischen Diözese Kalyan.
Klassische Sammlung
Um die Martinssammlung in diesem Jahr vornehmen zu können, wird die Baugemeinde die Aktion etwas verändern. Aufgrund der unüberschaubaren Corona-Situation werde eine klassische Martinssammlung, die sowohl die Listen-, Markt- und Büchsensammlung umfasst, nicht umsetzbar und auch nicht verantwortbar sein. Dennoch will die Baugemeinde auch in diesem Jahr für den guten Zweck sammeln und hat dafür ein Spendenkonto eingerichtet. Über die IBAN: DE 66490501010031585078 bei der Sparkasse Minden-Lübbecke (Empfänger: Baugemeinde) kann die Martinssammlung in diesem Jahr von den Bürgern mit Spenden unterstützt werden.
„Des Weiteren soll es in der Woche um den Martinstag, vom 9. bis 13. November, eine zusätzliche Aktion geben“, sagt Hustadt. Angedacht sei, die traditionellen Sammelbüchsen in die teilnehmenden Schulen und Kindergärten in Espelkamp zu bringen, so dass dort eine Spende über die Kinder aus den Espelkamper Haushalten erfolgen kann. „Auch die Firmen in der Stadt werden noch ein separates Schreiben erhalten, in dem um eine Unterstützung für das Projekt gebeten wird“, sagt Hustadt.
„Jeevdan“
Ziel der Espelkamper Spenden ist das „Jeevdan“-Projekt, das erste Bildungs- und Rehabilitationszentrum für geistig behinderte Kinder im Distrikt Sindhudurg. Um die 85 geistig Behinderten kümmern sich 26 Hilfskräfte – unter anderem Sonderpädagogen, Lehrer und Therapeuten. Des Weiteren sind drei Ordensschwestern tätig. Die Kinder und Jugendlichen erhalten unter anderem eine spezielle Ausbildung, eine Sprachtherapie und ein Training für die Aktivitäten des täglichen Lebens. Inklusive und integrative Bildung wird gefördert. Die Bewohner werden auf eine Ausbildung vorbereitet. „Jeevdan“ soll zudem bei der Früherkennung einer geistigen Behinderung helfen.
Ziel des Projekts ist es unter anderem, dass die behinderten Kinder und Jugendlichen als unabhängige und kreative Menschen in ihrem Land leben können und dass die soziale Akzeptanz von geistig Behinderten in der Gesellschaft gesteigert wird.
Der gute Zweck
An der Martinssammlung beteiligen sich Kirchengemeinden, Schulen und Kindergärten aus ganz Espelkamp für den guten Zweck zum Martinstag. Es sei eine Sammlung „von Kindern hier vor Ort für Kinder in Not im Ausland“, erläutert Hustadt.
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