Bildungsausschuss votiert einstimmig für Unterstützung des Projekt „Kulturelle Vielfalt – Vielfalt der Kulturen“
„Wertvoll und gut“
Espelkamp
Der Projekt „Kulturelle Vielfalt – Vielfalt der Kulturen“ wird von der Stadt Espelkamp für die kommenden zwei Jahre finanziell unterstützt. Die beiden beteiligten Schulleiter haben im Bildungsausschuss die Idee hinter dem Projekt vorgestellt.
Das Projekt „Kulturelle Vielfalt – Vielfalt der Kulturen“ ist seit fünf Jahren eine fruchtbare Kooperation zwischen zwei Schulen in der Region.
Anja Buhrmann
Beteiligt daran sind sowohl die Sechstklässler der Birger-Forell-Sekundarschule sowie die angehenden Erzieher des Berufskollegs, Standort Espelkamp.
Gemeinsam entwickeln die jungen Teilnehmer mit echten Profis Schauspiele, Musikstücke und Tanz-Choreographien, die das Publikum begeistern.
Charakter
Dabei soll der Charakter der beteiligten Schüler gestärkt werden. Werte wie Toleranz und Nächstenliebe haben einen hohen Stellenwert in diesem Projekt, das jedoch von Fördermitteln abhängig ist.
Daher haben die Sekundarschulleiterin Anja Buhrmann und ihr Kollege Stefan Becker, Leiter des Berufskollegs, im Ausschuss für Bildung, Generationen und Vereinswesen die Ergebnisse und die Ziele der „Kulturellen Vielfalt“ vorgestellt – mit dem Ziel, für die Idee eine finanzielle Unterstützung seitens der Stadt Espelkamp zu erhalten. Die Politiker folgten dem interessanten Vortrag im großen Saal des Bürgerhauses mit großer Aufmerksamkeit.
Am Ende votierte der Ausschuss einstimmig für eine jährliche Unterstützung von 5000 Euro – zunächst begrenzt auf zwei Jahre.
Anja Buhrmann
Dann soll eine Bestandsaufnahme vorgenommen werden um zu schauen, ob die Förderung auch über die beschlossenen zwei Jahre hinaus verlängert werden soll. Die Ausschuss-Mitglieder zeigten sich sehr beeindruckt von den Ausführungen der beiden Lehrer.
Anja Buhrmann erklärte zunächst: „Das Projekt ist einzigartig.“ Sie stellte vor allem die Teamarbeit der Sekundar- und Kollegschüler heraus. Am Ende würden die Teilnehmer nicht nur an Persönlichkeit und Selbstbewusstsein gewinnen. Sie würden durch das Projekt, das in drei Phasen unterteilt ist, auch mutiger werden. Zukunftsperspektiven, Toleranz füreinander und Bildungsgerechtigkeit sind ebenfalls Ziele des Projekts. „Die Schüler lernen Dinge, die sie für eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft benötigen“, so Buhrmann. Dies sei besonders wichtig für soziale Schwache und Menschen mit Beeinträchtigungen.
Kulturelle Teilhabe
„Der Zugang zur kulturellen Teilhabe ist uns eine Herzensangelegenheit.“ Das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft sei kein Selbstläufer, so Buhrmann. „Unser Projekt setzt genau dort an.“ Das Leitmotiv der Sekundarschule sei es, „die Stärken zu stärken, um die Persönlichkeit der Schüler zu stärken“, erklärte Buhrmann.
Becker fügte an, dass die Vielfalt der Kulturen für die angehenden Erzieher des Berufskollegs dazu führe, dass sie sich auf ihren späteren Beruf bestens vorbereiten könnten.
Kosten
Die Projektzeit beträgt anderthalb Wochen. Für herausragende Ergebnisse sei es notwendig, „externe Experten“ hinzuziehen. Neben diesen Experten sind etwa 20 Sekundarschule und 40 Erzieher mit dabei. In diesem Jahr könnten es sogar noch ein paar mehr werden. Denn neben Tanz, Theater und Musik soll das Thema Graffiti neu ins Programm aufgenommen werden.
Mit 10.800 Euro sind die Kosten für die externen Experten der größte „Batzen“ bei den Projektkosten. Die Gesamtkosten betragen 12.000 Euro. Der Kreis Minden-Lübbecke habe bereits 5000 Euro Förderung zugesagt, so die beiden Lehrer im Bildungsausschuss.
Die Ergebnisse von „Kulturelle Vielfalt – Vielfalt der Kulturen“ werden unter anderem zum Auftakt der Espelkamper Aktionswoche „Bunt statt schwarz-weiß“ präsentiert.
Bürgermeister Henning Vieker
Bernd Selig (Unabhängige) bezeichnete im Anschluss an die Ausführungen das Projekt als „wertvoll und gut. Man sieht ja, das Demokratieförderung gut und wichtig ist.“ Dabei müsse man nicht nur auf die USA schauen, ein Blick in den Bundestag genüge. Dort gebe es Politiker, die vorgeben, demokratisch zu sein aber aus „dem braunen Sumpf kommen“, sagte Selig.
Liesel Steinkamp (Grüne) zollte der „Kulturellen Vielfalt“ ebenfalls „großes Lob“. Sie plädierte dafür, dass die Stadt Espelkamp „viel mehr für solche Projekte ausgeben“ solle. Sie bezeichnete die Projekt-Ziele und -Werte als sehr wichtig. Bürgermeister Henning Vieker bestätigte seine Vorredner: „Ich finde das Projekt herausragend.“
Aufmerksamkeit
Anja Buhrmann betonte abschließend, dass das Projekt bereits in anderen Städte Aufmerksamkeit erregt habe. Dort werde überlegt, es zu kopieren.
Das Berufskolleg und die Birger-Forell-Sekundarschule planen übrigens, das Fundament der „Kulturellen Vielfalt“ auf noch breitere Füße zu stellen. „Es ist noch Luft nach oben“, sagten Anja Buhrmann und Stefan Becker.
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