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Alle Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Hüllhorst erhalten Geschenk – Einsatzbereitschaft gesichert

Ein Dankeschön für das Durchhalten

Hüllhorst

2020 ist viel über systemrelevante Berufsgruppen geredet worden. „Unstrittig systemrelevant sind die Feuerwehren, die in Deutschland zu etwa 97 Prozent aus ehrenamtlichem Personal bestehen“, sagt die Freiwillige Feuerwehr Hüllhorst.

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Sie haben den Mitgliedern der Feuerwehr mit einem Geschenk gedankt: (von links) Sven Heuer (stellvertretender Leiter der Feuerwehr), Meik Knollmann (Vorsitzender Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hüllhorst), Michael Kasche (Bürgermeister) und Stefan Mehnert (Leiter der Feuerwehr). Foto: Feuerwehr Hüllhorst

Wie in vielen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten falle bei der Freiwilligen Feuerwehr viel Arbeit an: Aus- und Fortbildungen, Fahrzeug- und Gerätewartung, Jugendarbeit oder Brandschutzerziehung. Das Besondere an der Feuerwehr sei jedoch die durchgehende Einsatzbereitschaft: Unverzüglich kommen die Kameradinnen und Kameraden zum Feuerwehrhaus, sobald der Funkmeldeempfänger einen Einsatz meldet. Die Einsätze seien oft sowohl physisch als auch psychisch belastend, fänden mitten in der Nacht oder tagsüber statt, so dass der Arbeitsplatz verlassen werden müsse.

„Dies alles erfordert eine starke Gemeinschaft, in der man jedem jederzeit hilft – auch wenn man nicht immer einer Meinung ist. Gegenseitiges Vertrauen ist unverzichtbar, denn in Einsätzen müssen innerhalb kürzester Zeit wichtige Entscheidungen getroffen und umgesetzt werden. Doch auch außerhalb der Einsatzabteilung werden diese Werte gelebt, wie in der Kinder- und Jugendfeuerwehr, der Unterstützungsabteilung und der Ehrenabteilung“, sagt Stefan Mehnert, Leiter der Gesamtfeuerwehr.

„Zur Sicherstellung der Einsatzbereitschaft mussten die Kontakte in der Feuerwehr seit März stark zurückgefahren werden. Zeitweise wurde ein eingeschränkter Übungsbetrieb durchgeführt, Treffen der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie der Ehrenabteilung konnten nicht stattfinden. Auch wichtige Veranstaltungen wie die Jahresdienstversammlung und alle Kameradschaftsabende mussten abgesagt werden. Zum Schutz der Einsatzbereitschaft wurden auch in Zeiträumen, in denen es erlaubt war, private Kontakte zwischen Feuerwehrangehörigen eingeschränkt“, erklärt Mehnert weiter.

Aber auch das Einsatzgeschehen habe sich im vergangenen Jahr stark verändert. Die Fahrzeuge seien dünner besetzt, trotz Schutzmaßnahmen bestehe ein erhöhtes Infektionsrisiko bei der Arbeit mit Verletzten, und Masken erschwerten das Atmen.

Die Dankbarkeit für die Treue und den Durchhaltewillen war Anlass für die Leitung der Feuerwehr, ein Projekt ins Leben zu rufen, „um allen Feuerwehrangehörigen als besonderem Dank ein Weihnachtsgeschenk zukommen zu lassen“. Mit Bürgermeister Michael Kasche (selbst Feuerwehrmann) und dem Vorsitzenden des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Hüllhorst, Meik Knollmann, konnte das Projekt breit aufgestellt und über den Gewerbeverein Hüllhorst konnten schnell Kontakte geknüpft werden, wie Mehnert berichtet.

Neben einer Alltagsmaske konnte allen Feuerwehrangehörigen ein Zehn-Euro- Ilex-Gutschein geschenkt werden. „Dieses war nur dank einer großzügigen Spende der Volksbank Schnathorst sowie Spenden von Autohaus Renault Bekemeier, der LVM-Versicherung Eggert und der Provinzial-Versicherung Göbel und Holzmüller möglich“, betont der Feuerwehrchef. Meik Knollmann ergänzt: „Es ist schön zu sehen, dass die Feuerwehr eine so hohe Anerkennung genießt und das Projekt so schnell und unkompliziert Unterstützung fand. Danke dafür.“

Pünktlich vor Weihnachten konnten am 18. Dezember die Tüten in einer aufwändig vorbereiteten Aktion gepackt und an alle 250 Angehörigen der Jugend-, Einsatz-, Unterstützungs- und Ehrenabteilung unter Einhaltung hoher Covid-19-Schutzmaßnahmen verteilt werden. Die Kinderfeuerwehrwarte verteilten in Eigeninitiative an alle 30 Kinder ein Weihnachtsgeschenk. Auch die Jugendfeuerwehr Oberbauerschaft konnte dank einer Spende des Friseursalons Haargenau Struck ein weiteres Präsent an die Jugendlichen überreichen.

Mehnert: „Die Situation ist nach wie vor angespannt und die Entwicklung ist nicht absehbar. Impfungen für die Einsatzabteilung der Feuerwehr sind noch nicht in Sicht, doch trotzdem besteht die Hoffnung, zumindest in den Sommermonaten wieder Treffen aller Abteilungen durchzuführen zu können. Bis dahin werden alle Feuerwehrangehörigen höhere Einschränkungen in Kauf nehmen, um den Bürgerinnen und Bürgern in Hüllhorst im Notfall auch weiter helfen zu können.“

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