Antrag von FWG UHu auf längere Schaltzeiten: Hüllhorster Rat beschließt mehrheitlich sofortige Umsetzung
Straßenlampen brennen in Hüllhorst bis Mitternacht
Hüllhorst (WB/kk)
Gegen die Stimmen von SPD und Grünen ist im Rat beschlossen worden, dass ab sofort die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Hüllhorst um eine Stunde verlängert wird. Alle Lampen brennen somit bis 24 Uhr.
Die Mehrheit des Gremiums (19 Ja-Stimmen und 14 Nein-Stimmen) folgte damit einem Antrag der Fraktion FWG UHu, die aus Sicherheitsgründen für die Hüllhorster Bürger eine Rückkehr zu der ausgedehnteren Schaltzeit wollte. Fraktionsvorsitzender Lars Wunderlich sagte eingangs, dass ein solcher Antrag in den vergangenen Jahren ja schon häufiger gestellt worden sei und er deshalb einen sofortigen Beschluss darüber im Rat haben wolle – ohne vorherige Beratung im zuständigen Fachausschuss, sprich dem neuen Infrastrukturausschuss.
Sowohl Jürgen Friese (Grüne) als auch Frank Picker (SPD) zeigten sich vor der Abstimmung damit nicht einverstanden. Picker: „Ein solcher Antrag sollte weiterhin erst in den Fachausschuss gehen.“ Den Grünen-Fraktionschef störte vor allem, dass ab sofort alle Leuchten und nicht nur die LED-Lampen länger brennen sollten. Dem Grünen-Politiker kommt es auf den Tierschutz an. Denn LEDs locken deutlich weniger Insekten an als andere Leuchtmittel. Wobei die Gemeinde sukzessive vollständig auf LED-Leuchten umstellt. „In einer Nacht sterben eine Milliarde Insekten in diesem Land“, sagte Friese in der Sitzung. Nach einer von ihm gewünschten fünfminütigen Sitzungsunterbrechung betonte er, dass die Grünen die Änderung der Sitzungsvorlage ablehnen würden.
CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Raddy
CDU-Fraktionsvorsitzender Dirk Raddy schloss sich hingegen der FWG an und meinte, eine Vertagung führe nur zur Aufschiebung. „Wir wollen dem Sicherheitsbedürfnis der Bürger nachkommen und gehen mit der Ergänzung von Lars Wunderlich mit.“
Die Union hatte einen erweiterten Antrag zu dem der Freien Wähler gestellt. Dabei geht es um „adaptive Straßenbeleuchtung“. Das Ziel: „die Lichtgestaltung im öffentlichen Straßenverkehr durch dynamische Leuchten zu optimieren und gleichzeitig Energieverbrauch und Lichtverschmutzung zu minimieren“, wie die CDU erklärt hatte. Dieser Antrag wurde an den Infrastrukturausschuss verwiesen.
Bürgermeister Kasche betonte auf Nachfrage dieser Zeitung, dass dafür eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt werden müsse und dies nicht von heute auf morgen ginge. Vereinfacht dargestellt, bedeute eine adaptive, sprich eine intelligente Straßenbeleuchtung, dass man sich zum Beispiel je nach Bedarf über eine App sein Licht bestellen könne – zum Beispiel für bestimmte Straßenabschnitte beim Erntefest.
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