11. Holztage: Projekte aus Nettelstedt und Oberbauerschaft werden ausgezeichnet
»Dorf im Dorf« gewinnt Wettbewerb
Hille/Lübbecke (WB). Große Freude in Nettelstedt und Oberbauerschaft: Die Ortschaften des Altkreises Lübbecke haben bei den neuen Dorfwettbewerben des Kreises jeweils erste Plätze belegt. Die Preisverleihung am Sonntagnachmittag zählte zu den Höhepunkten der 11. Holztage auf dem Gelände des Entsorgungszentrums Pohlsche Heide.
Bei der 18-köpfigen Jury konnte das Nettelstedter Wohnprojekt »Dorf im Dorf« voll überzeugen. Auf einem 7200 Quadratmeter großen Areal entsteht ein neuer Wohnpark aus 60 Wohneinheiten, der generationenübergreifend genutzt werden soll. »Da die Jüngeren häufig wegziehen, fehlt den älteren Menschen oftmals der Austausch mit der jungen Generation«, sagt Wilfried Röwekamp. Der Kirchmeister aus Nettelstedt hatte die Idee für das Projekt, das bereits von der »Regionale 2022« als förderwürdig eingestuft wurde und jetzt den Sieg im Wettbewerb »Dörfer mit Ideen« holte. Karl Lindstedt vom Lübbecker Architekturbüro Lindstedt hatte den Entwurf zum Wohnpark gestaltet.
Glasfaseroffensive wird ausgezeichnet
Groß war die Freude auch bei der Delegation aus Oberbauerschaft. Beim mit 10.000 Euro dotierten Heimatpreis ging der Hüllhorster Ortsteil mit seiner Glasfaseroffensive ins Rennen. Mitglieder der Dorfgemeinschaft waren von Tür zu Tür gegangen, um genügend Vorverträge für den Anbieter abzuschließen und den Standortfaktor »Schnelles Internet« aus eigener Anstrengung heraus zu schaffen. Das würdigte die Jury mit dem 1. Platz. Darüber hinaus holte Oberbauerschaft mit dem Projekt einer Seniorenwohnanlage noch den 2. Platz bei »Dörfer mit Ideen«, so dass insgesamt 7000 Euro in die Kasse fließen. »Das muss ich erst mal sacken lassen«, sagte Günter Obermeier, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft. Obermeier konnte den Erfolg nicht persönlich miterleben, doch sei er per Smartphone bestens über die Lage in Hille informiert gewesen. »Das Geld ist eine schöne Anschubfinanzierung für neue Projekt. Es wird nicht verschleudert.« Eine kleine Feier sei aber wohl drin, sagte Obermeier.
Umweltministerin besucht Holztage
Eröffnet wurden die Holztage am Entsorgungszentrum in Hille bereits am Samstag. Dazu war auch NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) aus Köln in den Mühlenkreis gereist – und das zum ersten Mal: »Irgendwann sagte das Navi, dass gleich Niedersachsen kommt.«
Mit Blick auf die Stürme »Friederike« und »Eberhard« sowie die Dürre und das Borkenkäferproblem sagte die Ministerin, dass die Wertschöpfungskette der Waldwirtschaft zuletzt »aus den Fugen geraten« sei. Die Bewirtschaftung müsse künftig an den Klimawandel angepasst werden. Reine Fichtenwälder, die Ministerin sprach vom »Brotbaum der Waldbesitzer«, würden daher seltener.
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