Ehemalige Förderschule in Lübbecke soll barrierefrei werden
Verwaltung plant um
Lübbecke (WB). Bevor es überhaupt zur Diskussion um das Thema Barrierefreiheit an der ehemaligen Pestalozzischule kam (wir berichteten mehrfach), ergriff Bürgermeister Frank Haberbosch das Wort im Bauausschuss: „Ich muss selbstkritisch sagen: Beim Vorhaben Ertüchtigung der Pestalozzischule ist etwas schlecht gelaufen. Das müssen wir uns selbst ankreiden.“
Mit diesem Eingeständnis kam der Verwaltungschef erneuter fraktionsübergreifender Kritik an einem fehlenden Aufzug für das künftig von der Musikschule genutzte Obergeschoss zuvor. In zwei Anträgen von SPD und WL sowie von den Grünen wurde darauf gedrungen, generell in Sachen Barrierefreiheit bei diesem städtischen Gebäude nachzuliefern. Bürgermeister Haberbosch weiter: „Wir haben das Projekt intern noch einmal durchdacht und wollen den Reset-Knopf drücken.“
Familienfreundlichkeit
Der neue Dezernent Bürgerdienste, Philipp Knappmeyer, der das Projekt nach eigener Auskunft mit seinem Dienstantritt Anfang Oktober auf den Schreibtisch bekommen habe, sagte, es gelte sich von dem Gedanken der bloßen Sanierung des Ist-Zustandes zu lösen. „Wir müssen fragen, was ist das für ein Objekt und welcher Nutzung führen wir es zu.“ Dabei ergebe sich, dass mit den künftigen Mietern Kita, Volkshochschule, Pro Musica und diversen Sportgruppen viel Leben auf das Grundstück komme. Es sei an Familienfreundlichkeit zu denken und daran, dass Bürger jeden Alters ein- und ausgehen werden. Entsprechend gelte es nun, die Verwaltung in einem neuen Beschluss damit zu beauftragen, ein Nutzungskonzept sowie ein Raumprogramm zu entwerfen und in der Folge dann die von den Grünen angemahnte Baunorm für Barrierefreiheit in öffentlichen Gebäuden umzusetzen.
Karl-August Schlingmann (CDU) sagte: „Es sind gravierende Fehler gemacht worden. Wer bezahlt das jetzt?“ Bürgermeister Frank Haberbosch wies das insofern zurück, als es ja bislang um eine bloße Ertüchtigung gegangen sei und die bisherigen Sanierungsarbeiten ja nicht rückgängig gemacht werden müssten. Er sah auf Nachfrage von Dieter Erber (SPD) auch keinen Grund, dass auf die Nutzer neue Kosten zukommen würden. Auf Wunsch etlicher Ausschussmitglieder sowie des Vorsitzenden des Behindertenbeirats Michael Biesewinkel wurde die Beteiligung dieses Gremiums an den Planungen auch im Beschlusstext festgezurrt. Bauausschussvorsitzender Günter Bösch (SPD) kommentierte: „Ich denke, die Verwaltung hat das jetzt auch kapiert und wird tätig.“ Der Beschluss wurde einstimmig angenommen.
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