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Landratswahl 2023: Delegierte nominieren Jörg Schrader mit 95,9 Prozent

Minden-Lübbecker CDU-Kandidat schlägt neues Klinik-Gutachten vor

Espelkamp

Kreiskämmerer Jörg-Michael Schrader ist jetzt auch offiziell der CDU-Kandidat für die Landratswahl am 15. Januar. Mit einer Zustimmung von 95,9 Prozent ist dem 50-jährigen Mindener am Samstag von den Delegierten der elf CDU-Stadtverbände des Kreises deutlich der Rücken gestärkt worden.

Die CDU Minden-Lübbecke hat Jörg-Michael Schrader (rechts) jetzt auch offziell zu ihrem Kandidaten für die Landratswahl gekürt. Erster Gratulant ist Kreisvorsitzender Dr. Oliver Vogt. Foto: Friederike Niemeyer

Von 146  abgegebenen gültigen Stimmen in der Aufstellungsversammlung im Espelkamper Bürgerhaus entfielen 140 auf Ja und sechs auf Nein. Einen weiteren Bewerber oder eine Bewerberin, die vor Ort noch hätte kandidieren können, gab es nicht. Jörg-Michael Schrader war im September vom Kreisvorstand für Landratskandidatur vorgeschlagen worden.

Schrader war die Erleichterung über das Ergebnis deutlich anzumerken. „Ich bin überwältigt“, sagte er nach der Bekanntgabe, während der Saal applaudierte.

Bewegt nimmt Jörg-Michael Schrader nach Bekanntgabe des Ergebnisses den Applaus der Delegierten entgegen.  Foto: Friederike Niemeyer

Zuvor hatte der aus Südwestfalen stammende Vater zweier Söhne (17 und 15 Jahre) in seiner Vorstellungsrede seine Bereitschaft deutlich gemacht, sich ganz und gar der herausfordernden Aufgabe im Kreishaus zu widmen. Aufhorchen ließ Jörg Schrader dabei mit seinen Gedanken zum Thema Mühlenkreiskliniken, die neben seinem bekannten Ja zu den Neubauplänen auch einen neuen Vorschlag enthielten. „Ich halte es für vorstellbar und der ehrlichen Diskussion sogar dienlich, dass wir mit einem neuen Gutachten über die Kosten und Chancen einer Sanierung des Krankenhauses Lübbecke noch einmal für hundertprozentige Vergleichbarkeit sorgen“, sagte Schrader. „Ich wünsche mir ein ehrliches Miteinander auf Basis von Fakten.“

Damit griff Schrader die Kritik von Parteimitgliedern aus dem Altkreis Lübbecke auf, die Mühlenkreiskliniken hätten eine Sanierung des Krankenhauses Lübbecke nie wirklich geprüft. Schrader erhielt dafür viel Applaus und im Anschluss war von einem Lübbecker Delegierten zu hören: „Mit diesem Vorschlag hat er meine Stimme gewonnen.“

„Kämmerer und Zahlenmensch“

Auch hatte Schrader zu diesem Themenkomplex gesagt, dass er als Kämmerer und Zahlenmensch die Finanzierung der MKK-Neubauprojekte immer im Auge haben werde. „Die Bürgerinnen und Bürger können sich sicher sein, dass ich niemals etwas machen werde, dessen finanzielles Risiko ich als unberechenbar einstufe.“ Die Lage sei so unberechenbar, dass sich heute nicht sagen lasse, was in zwei oder drei Jahren sei. Er werde nichts versprechen, was er nicht halten könne, sagte der CDU-Bewerber an anderer Stelle. „Und ich verspreche nichts, was ich nicht gestalten kann.“

Bei der Aufstellungsversammlung der CDU Minden-Lübbecke für den Landratskandidaten sind viele Formalitäten abzuhaken. Die eigentliche Wahl erfolgte geheim. Foto: Friederike Niemeyer

Der Diplom-Verwaltungswirt, der auch fünf Jahre Berufserfahrung aus der freien Wirtschaft mitbringt, betonte, dass er für „Kontinuität im Wandel“ sorgen wolle. „Das heißt einerseits, die neu eingeschlagenen Wege der Modernisierung in der Kreisverwaltung weiterzugehen und dabei andererseits auf Wissen aufbauen zu können.“ Digitalisierung, demografischer Wandel und Fachkräftemangel würden die Kreisverwaltung stark betreffen, aber natürlich auch die Wirtschaft insgesamt. Er lobte Minden-Lübbecke aufgrund des Branchen-Mixes als eine „Top-Region“. Wirtschaftsförderung sei deshalb wichtig, damit dies so bleibe, aber auch ausreichend Kita-Plätze oder gute Berufsschulen oder schnelles Internet.

„Ich will den Mühlenkreis zu einem der fahrradfreundlichsten Kreise im Land machen“

Dem Thema Klimawandel widmete Jörg Schrader einen eigenen Abschnitt seiner Rede und führte unter anderem das Radwegesystem an. „Ich will den Mühlenkreis zu einem der fahrradfreundlichsten Kreise im Land machen“, sagte Schrader.

CDU-Kreisvorsitzender Oliver Vogt ruft in seinem Schlusswort zu einem engagierten Wahlkampf auf.  Foto: Friederike Niemeyer

In seinem Schlusswort stimmte Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Dr. Oliver Vogt die Delegierten auf den anstehenden Wahlkamp ein. „Es kommt nicht nur auf den Frontmann an. Der ist schon fleißig unterwegs, um sich bekannt zu machen. Sondern es kommt auf jeden einzelnen in unserer Partei vor Ort an, dass wir unseren Kandidaten und unsere Ziele positiv nach vorne tragen.“ Jörg-Michael Schrader könne mit seiner Erfahrung in der Minden-Lübbecker Kreisverwaltung punkten. „In dieser Kompetenz hat unser Kandidat die Nase vorn“, sagte Vogt.

Als weiterer Kandidat um das Landratsamt steht Ali Dogan von der SPD fest.

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