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Krankheitswelle unter den Beschäftigten vor allem in Minden spürbar

Mühlenkreiskliniken sagen planbare OPs ab

Minden/Lübbecke

Die Mühlenkreiskliniken sprechen von einer dramatischen Krankheitswelle unter ihren Beschäftigten und sagen für die kommende Woche zahlreiche geplante operative Eingriffe und Behandlungen ab.

Die Notfallbehandlung wird gesichert am Mindener Klinikum, planbare Operationen werden aber in der nächsten Woche vielfach abgesagt. Foto: MKK

Wie die Mühlenkreiskliniken am Freitagnachmittag mitgeteilt haben, sei der Krankenstand besonders am Mindener Johannes-Wesling-Klinikum gravierend.

„Um die Versorgung aller einliegenden und Notfallpatientinnen und -patienten unseres Klinikums quantitativ und qualitativ sichern zu können, sehen wir uns leider zu diesem Schritt gezwungen und bitten um Verständnis – wohlwissend, dass jede abgesagte Behandlung und Operation eine enorme Belastung für die Betroffenen und deren Familien bedeutet“, sagt der Ärztliche Direktor des Johannes-Wesling-Klinikums, Professor Dr. Hansjürgen Piechota. „Dem noch einsatzbereiten Personal gilt unser großer Dank, dass die Versorgung in dieser konzentrierten Form aufrechterhalten werden kann.“

Konzentration auf Notfallpatienten

Wie in vielen anderen Bereichen auch, leide das Mindener Klinikum aufgrund der Erkältungs- und Grippewelle unter einem hohen Krankenstand in allen Berufsgruppen, heißt es aus der Pressestelle der Mühlenkreiskliniken. In Teilbereichen würden bis zu 70 Prozent der Belegschaft fehlen. Gleichzeitig herrsche ein enormer Andrang von Notfallpatienten, die unter anderem aufgrund von schweren Infektionen im Krankenhaus behandelt werden müssen. „Diese Notfallpatienten benötigen eine medizinisch und pflegerisch qualitativ hochwertige Versorgung. Aus diesem Grund haben wir uns schweren Herzens entschlossen, die planbaren Operationen und Behandlungen zeitlich befristet deutlich einzuschränken“, sagt der Geschäftsführende Direktor des Johannes-Wesling-Klinikums Olaf Klok.

Ein ähnliches Vorgehen wurde bereits in der Corona-Pandemie praktiziert. Damals wurden zum Teil über viele Monate die planbaren Operationen zugunsten der Notfallbehandlung unter anderem von Covid verschoben. „Die qualitativ hochwertige Pflege von Patientinnen und Patienten benötigt ausgebildetes Personal. Wenn das erkrankt, sind wir gezwungen zu priorisieren und unsere Leistungen anzupassen. Das geht nur in dem Bereich, in den wir beeinflussen können – die elektiven Operationen und Behandlungen, die in etwa 60 Prozent darstellen“, sagt Pflegedirektor Bernd Mühlenbruch.

Andere Standorte weniger betroffen

An den Standorten in Lübbecke, Rahden und Bad Oeynhausen ist die Personalsituation weniger dramatisch, aber dennoch stark angespannt. Auch dort kann es situativ zu Absagen von planbaren Operationen kommen.

Die Reduktion der Kapazitäten im Klinikum Minden gilt ab dem kommenden Montag. Üblicherweise werden in der Woche vor Weihnachten und in der Weihnachtswoche selbst ebenfalls weniger Operationen durchgeführt, sodass in diesen zwei Wochen regelhaft weniger Betten betrieben werden. „Die Krankheitswelle zwingt uns, diese Weihnachtsruhe nun eine Woche vorzuziehen. Im neuen Jahr hoffen wir, wieder mit vollen Kräften für unsere Patientinnen und Patienten da zu sein“, sagt der Geschäftsführende Direktor Olaf Klok.

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