Kirchplatz in Preußisch Oldendorf als „Historischer Ort der Gemeinschaft“ ausgezeichnet
In illustrer Gesellschaft
Preußisch Oldendorf
Der Kirchplatz rund um die St.-Dionysius-Kirche in Preußisch Oldendorf wird in diesem Jahr in einem Atemzug mit den Hackeschen Höfen in Berlin oder der Unteren Halle im Bremer Rathaus genannt.
Grund ist Auszeichnung als „Historischer Ort der Gemeinschaft“, die alle genannten gemein haben.
Der Bund „Heimat und Umwelt“ in Deutschland und der „Westfälische Heimatbund“ suchen alljährlich nach einem Kulturdenkmal des Jahres. Für das Jahr 2021 stand die Aktion unter dem Motto: „Historische Orte der Gemeinschaft“. „Mitte 2020 habe ich als Ortsheimatpfleger den Antrag gestellt““, berichtet Karl-Wilhelm Finke im Gespräch mit dieser Zeitung. Als dann Ende des Jahres der positive Bescheid kam, war die Freude darüber natürlich groß. „Wir sind sehr stolz über die Auszeichnung“, sagt Finke.
Karl Wilhelm Finke
In seiner Begründung, die er zusammen mit dem Antrag eingereicht hat, schreibt der Ortsheimatpfleger: „Mitten im Zentrum von Preußisch Oldendorf steht auf dem Kirchplatz die St.-Dionysius–Kirche. Sie wurde im Jahre 969 erstmals urkundlich erwähnt. (...) Sie bildete die Mutterkirche für die ganze Umgebung. Mit ihrer rund 1200-jährigen Geschichte ist sie die älteste Kirche in der jetzigen Stadt Preußisch Oldendorf und in der weiteren Umgebung.“ Da „Historische Orte der Gemeinschaft“ gesucht waren, kommt Karl Wilhelm Finke im weiteren Verlauf der Begründung auf die Bedeutung des Kirchplatzes für die Gemeinschaft zu sprechen. „Die erste urkundliche Erwähnung des Oldendorfer Marktes datiert aus dem Jahre 1745. Dieser Markt fand Ende Oktober auf diesem Kirchhof/Kirchplatz statt.“ Der Johannis-Markt in Oldendorf sei bis zum Jahre 1864 an der Kirche gefeiert worden.
Aber auch aktuell wird der Kirchplatz von der Gemeinschaft genutzt. „Der Weihnachtsmarkt im Ort findet am dritten Adventswochenende rund um die St.-Dionysius-Kirche statt. Der Gewerbeverein, die Ortsheimatpflege und viele Vereine und ehrenamtliche Helfern organisieren diesen Markt gemeinsam. In der Regel sind alljährlich etwa 40 Stände mit einer Bühne für Aufführungen der Schulen, Kindergärten, Vereine und anderes aufgebaut. Die Sternenfee, der Nikolaus, das Kinderkarussell und das Adventscafé sind natürlich dabei“, schreibt Finke.
Zudem hebt er die Feier zur 300 Jahre Stadtrechte hervor. „Am 17. April 1719 wurden dem Ort Oldendorf die Stadtrechte verliehen. Die Zusatzbezeichnung Preußisch ist erst seit dem Jahre 1806 überliefert. Dieses 300-jährige Jubiläum wurde zusammen mit dem Jubiläum der erstmaligen Erwähnung des Ortes Aldenthorpe vor 1050 Jahren auf dem Kirchplatz von den acht Dorfgemeinschaften sowie 20 Vereinen und Einrichtungen gefeiert. Viele attraktive und gemeinschaftliche Jubiläumsangebote waren auf dem Kirchplatz dem ‚Platz der Dörfer und Vereine‘ zu finden.“
Auch die neue Pflasterung, der aufgestellte Stadtplan mit einem „Geschichtlichen Stadtrundgang“, der alljährlich aufgestellte Maibaum („An ihm wurden in den letzten Jahren nach und nach Wappen und Sehenswürdigkeiten der einzelnen Dörfer (Stadtteile) angebracht. Das diesjährige Schild weist auf die neue Vereinsgemeinschaft ‚Gemeinsam im Kirchspiel Preußisch Oldendorf‘ hin“) sowie die geplante Optimierung der Anleuchtung des Kirchturms spielten in der Begründung eine Rolle.
Für die Auszeichnung als „Historischer Ort der Gemeinschaft“ hat Ortsheimatpfleger Karl Wilhelm Finke stellvertretend eine Plakette erhalten. „Die werde ich noch ein wenig aufhübschen, sodass man die Verbindung zum Kirchplatz erkennen kann und dann wird sie wetterfest und gut sichtbar angebracht“, sagt Finke, der von dem Kirchplatz schwärmt: „Wir haben viel getan und den Platz aufgewertet. Jetzt ist es ein richtiger Ort, um die Seele baumeln zu lassen und das Treiben zu beobachten.“
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