Ausschuss benötigt mehr Info für Entscheidung zum Bahnübergang Brümmelstraße
VLO soll Pläne für die Strecke erläutern
Preußisch Oldendo...
Das Thema „Bahnübergang Brümmelstraße“ hat in Preußisch Oldendorf schon die Gemüter bewegt, bevor sich der Ausschuss für Umwelt, Wirtschaft und Touristik am Mittwoch damit befassen konnte.
Wie berichtet , sollte dort darüber gesprochen werden, dass der Bahnübergang für den Autoverkehr gesperrt und stattdessen ein Übergang nur für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden soll. Die Berichterstattung sorgte für zahlreiche Anfragen bei der Stadt und rege Diskussionen in den Sozialen Medien.
Der Ausschuss fasst jedoch am Mittwoch noch keinen Beschluss dazu. Er schloss sich vielmehr dem Vorschlag von Bauamtsleiterin Maren Heidenreich an, nicht nur den einen Bahnübergang in den Blick zu nehmen, „damit wir besser entscheiden können, was man an dieser Stelle braucht.“ Zu einer der nächsten Sitzungen soll deshalb ein Vertreter der Verkehrsgesellschaft Landkreis Osnabrück (VLO) eingeladen werden. Er soll darüber informieren, was die VLO an den anderen Bahnübergängen der Strecke geplant hat. Denn einige Ausschussmitglieder, unter anderem Claus Klipker (UEB), merkten an, dass der Bahnübergang Brümmelstraße nicht der einzige sei, der schlecht einsehbar ist.
Kompromissvorschlag Umlaufsperre
Die eingeschränkte Sicht ist laut Maren Heidenreich der Grund, warum die VLO den Übergang Brümmelstraße komplett sperren wollte. Die Schließung für den Autoverkehr sei keine Idee der Stadtverwaltung Preußisch Oldendorf. Auf Bestreben der für sie zuständigen Aufsichtsbehörde habe die VLO eine Stellungnahme zu dieser Sperrung angefragt. Um wenigstens Fußgängern und Radfahrern den Weg als Schulweg und zum Freibad offen zu halten, hatte die Stadt der VLO den Kompromissvorschlag gemacht, einen Übergang mit Umlaufsperren zu bauen.
Die einzige Möglichkeit zum Offenhalten des Weges für den Autoverkehr wären Schranken mit Lichtanlage. Das würde für die Stadt auf jeden Fall teuer werden, machte Maren Heidenreich deutlich. „Die Kosten dafür belaufen sich laut VLO auf geschätzte 300.000 Euro.“ Sollten VLO und Land dieser Lösung zustimmen, müsste die Stadt ein Drittel davon bezahlen, also 100.000 Euro. Die Chancen auf Zustimmung der VLO schätzt die Bauamtsleiterin aber als nicht gegeben ein. Auch gehe sie nicht davon aus, dass sich das Land für die Schrankenlösung ausspreche. Denn Polizei und Straßenverkehrsbehörde sähen keine Notwendigkeit, den Übergang für Autos offen zu halten, weil ganz in der Nähe zwei weitere Bahnübergange seien. „Das würde bedeuten, dass die 300.000 Euro komplett zu Lasten der Stadt gingen“, sagte Maren Heidenreich.
Würde eine Umlaufsperre errichtet, würden auch diese Kosten zwischen Land, VLO und Stadt gedrittelt. Dafür müsste die Stadt voraussichtlich 15.000 Euro im Haushalt bereitstellen. „Ich gehe davon aus, dass das Land dem zustimmen würde, weil VLO und Stadt sich einig sind“, sagte Heidenreich.
Bedenken von Land- und Forstwirten
Sie berichtete auch von Reaktionen einiger Land- und Forstwirte. Sie hätten nach der Berichterstattung in der Zeitung bei der Stadt ihre Bedenken geäußert. „Es ging um die Zugänglichkeit zu den landwirtschaftlichen Flächen südlich der Bahngleise. Und Forstwirte haben mir erklärt, dass es Probleme gäbe, weil sie beim Abtransport von Langholz aus dem Wald anderswo nicht um die Kurven kämen.“ Allerdings habe sie auch einige positive Rückmeldungen von Anwohnern gehabt, die sich davon eine Verkehrsberuhigung versprachen.
Andreas Hoppe (SPD) erinnerte an die Umwandlung des Bahnübergangs am Blasheimer Markt zu einem Übergang mit Umlaufsperre vor einigen Jahren. „Man hat damals gemerkt, da kommt man nicht gegen an. Und dort sind die Umwege, die die Anlieger nehmen müssen, erheblich größer.“ Er und seine Fraktionskollegin Bettina Gubkov legten großen Wert darauf, die Öffentlichkeit über die Pläne zu informieren und daran zu beteiligen.
Öffentlichkeitsbeteiligung
Maren Heidenreich erklärte dazu: „Sollte eine Umlaufsperre oder eine Schranke gebaut werden, müsste auf jeden Fall ein Planfeststellungsverfahren gemacht werden. Darin ist eine Bürgerbeteiligung vorgesehen.“ Sollte es dazu kommen, werde die Stadt die Anlieger im Vorfeld der Planauslegung sicherlich zu einem Informationsabend einladen.
Der Aussschuss stimmte letztlich darin überein, dass man einen Vertreter der VLO einladen wolle, um sich über deren künftige Pläne an der Strecke zu informieren. „Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass die VLO schon ein fertiges Konzept für die ganze Strecke bis Bad Holzhausen parat hat“, sagte Maren Heidenreich. „Aber wenigstens die Übergänge im Ort Preußisch Oldendorf wie Limberg und Osttor sollten bei dem Gespräch Thema sein. Darum würde ich die VLO bitten.“
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