Institution in Bad Holzhausen wurde am 1. Oktober 1970 eröffnet
Wiehen-Apotheke feiert 50-Jähriges
Preußisch Oldendorf (WB). Die Wiehen-Apotheke in Bad Holzhausen hat in diesem Jahr einen Grund zum Feiern. Vor 50 Jahren wurde sie als kleine Dorfapotheke an der Dorfstraße 33 eröffnet. „Die ursprüngliche Apotheke war nicht im heutigen Gebäude, sondern zwei Häuser weiter“, sagt Sabine Rudolf, die heutige Inhaberin der Wiehen-Apotheke. „Am 1. Oktober 1970 eröffnete Apothekerin Johanna Albersmeyer aus Bad Holzhausen mit ihrer Schwester Susanne Fleig ihre Apotheke. „Die Ausstattung entsprach schon damals den modernsten Ansprüchen.“
Und obwohl Sabine Rudolf mit den Gründerinnen nicht verwandt ist, blieb die Wiehen-Apotheke doch über die fünf Jahrzehnte hinweg ein wenig „in der Familie“. „Meine Mutter Elly Huge war Apothekenhelferin und von Anfang an dabei und hat schon die ersten Schubläden mit eingeräumt“, sagt Sabine Rudolf. Elly Huge blieb der Wiehen-Apotheke natürlich auch treu, als diese im Jahr 1985 an ihren neuen Standort zwei Häuser weiter an der Dorfstraße 29 zog. Dort wurde ein altes Fachwerkhaus abgebrochen und das neue Gebäude errichtet. „Meine Mutter hat sich immer sehr um die Kunden gekümmert und im Laufe der Jahre kannte sie so ziemlich jeden persönlich.“ Bis ins hohe Alter sei sie in „ihrer Apotheke“ aktiv gewesen und habe auch Medikamenten-Lieferungen an die Bad Holzhauser Kundschaft übernommen.
„Mit dem neuen Haus gab es auch neue Möglichkeiten“, sagt Sabine Rudolf über die Entwicklung des Betriebes seit 1985. Wie in anderen Berufen sei es auch für Apotheker eine Notwendigkeit, immer auf dem neuesten Stand der technischen Einrichtung zu bleiben. Diesem Prinzip folgte auch Sabine Rudolf, als sie 1994, nur kurze Zeit nach Abschluss ihres Pharmaziestudiums in Münster die Leitung der Wiehen-Apotheke übernahm. Seit 1993 hatte sie dort als angestellte Apothekerin gearbeitet. Sie und ihr Mann Jörg hatten sich in Münster beim gemeinsamen Studium kennen gelernt. Nachdem er seine Promotion abgeschlossen hatte, stieg Dr. Jörg Rudolf in die Arbeit des Geschäftes in Bad Holzhausen mit ein.
Früher die „Doktorschrift“ entziffert
„Seitdem haben wir zwei Mal im Betrieb völlig umgebaut und massive Veränderungen vorgenommen. Es sieht ganz anders aus als damals, als wir hier angefangen haben“, sagt Jörg Rudolf. Beide können sich erinnern, dass anfangs mancher Landwirt noch mit dem Traktor bei der Dorfapotheke vorfuhr, um seine Medizin abzuholen. Aber auch bei den Arbeitsabläufen habe sich vieles verändert. Zum Beispiel seien die Schubladen zuerst noch im Rücken der Apotheker angeordnet gewesen, wo heute eine Auswahl von Medikamenten in gläsernen Regalen ausgestellt ist. „Früher musste man auch noch die ‚Doktorschrift‘ lesen können und handschriftlich Rezepte entziffern“, sagt er. Das Paar erinnert sich auch daran, dass man das Warensortiment vom Mikrofilm der Lauer-Taxe (einem Nachschlagewerk für pharmazeutische Berufsgruppen) heraussuchen musste. „Heute wird das natürlich alles online mit dem Computer erledigt“, sagt Sabine Rudolf.
Was das Sortiment angeht, betonen die Bad Holzhauser, dass sie stets großen Wert darauf gelegt haben, für den Ort ein Vollversorger zu sein und das auch so lange wie möglich bleiben zu wollen: „Bei uns gibt es nicht nur Medikamente, sondern alle möglichen Hilfsmittel von Inkontinenzbedarf bis zum Stützstrumpf.“
Ihr Team beschreiben die Rudolfs als sehr motiviert, engagiert und familiär. Dazu gehören eine angestellte Apothekerin und vier Pharmazeutisch Technische Assistentinnen (PTA). Seit dem Jahr 2013 ist Dr. Jörg Rudolf zudem Inhaber der Fontane-Apotheke in Rahden. „Im vergangenen Jahr hätten wir unser persönliches Silberjubiläum in Holzhausen feiern können, wo wir seit 25 Jahren gemeinsam arbeiten“, sagt Sabine Rudolf. Doch schließlich hätten sie entschieden, stattdessen 2020 das 50-jährige Bestehen des Hauses zu begehen. „Anlässlich des Jubiläums planen wir für die letzte Oktoberwoche einige Überraschungen für unsere Kunden“, verrät Apothekerin Sabine Rudolf lächelnd.
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