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IHK stellt im Fachausschuss die neue Untersuchung vor

Wie attraktiv ist  Rahden für Unternehmen?

Rahden

Wie sehen Rahdener Unternehmen den eigenen Wirtschaftsstandort? Die Industrie- und Handelskammer hat dazu sowohl im Wirtschaftsausschuss als auch beim Gewerbebund eine neue Untersuchung vorgestellt.

Mit ihrer Stadt sind die Rahdener Unternehmen  größtenteils zufrieden. In der Umfrage wurden aber auch einige Verbesserungsvorschläge geäußert.  Foto: Archiv/Michael Nichau

In Rahden werden die Standortfaktoren von den Unternehmen sehr unterschiedlich bewertet. Neben guten Standortfaktoren wie dem Betreuungsangebot für Kinder sowie für Pflegebedürftige gibt es auch Verbesserungsbedarf wie beispielsweise bei der Schienenanbindung.

Das ergab die Standortumfrage, an der sich 30 Unternehmen aus Rahden aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen beteiligten. Die Ergebnisse wurden Bürgermeister Dr. Bert Honsel und den Ausschuss-Mitgliedern von IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting vorgestellt.

Schienenverkehr wichtig

Die Anbindung an den überregionalen Schienenverkehr ist 50 Prozent der Unternehmen sehr wichtig oder wichtig, sie sind damit aber gleichzeitig unzufrieden oder weniger zufrieden (Kreisdurchschnitt: 30 Prozent).

Hunting: „Da machen sich offenbar die Lage Rahdens fernab von Schienenfernverkehrsverbindungen, der immer wieder zähe Bahnzubringer von Rahden nach Bünde und die Diskussion um die seit Jahrzehnten unterbrochene Schienenverbindung in Richtung Bremen bemerkbar.“

Mit dem Auto erreichbar

Gut bewertet wurden in Rahden die Erreichbarkeit des Betriebsstandortes mit dem Auto und die Parkmöglichkeiten am Betriebsstandort. Auch die Sicherheit in der Kommune und die Nähe zu Kunden-/Absatzmärkten werden in der Untersuchung als positiv herausgestellt.

Als verbesserungswürdig sehen die Unternehmen das Marketing für Rahden an, das für 50 Prozent der Unternehmen sehr wichtig oder wichtig ist, sie damit aber gleichzeitig unzufrieden oder weniger zufrieden sind (Kreisdurchschnitt: 36 Prozent). Auch das Umfrageergebnis für die Zusammenarbeit in (Branchen-)Netzwerken fällt in Rahden nicht gut aus und ist deutlich schlechter als im Kreisdurchschnitt.

Corona-Nebenwirkungen?

Hunting: „Möglicherweise steht das noch mit Nachwirkungen der heftigen Corona-Lockdowns oder mit Übergangsphasen beim Zusammenschluss von Werbegemeinschaft und Gewerbebund in Verbindung.“

Verbesserungsbedarf besteht bei der Leistungsfähigkeit der Mobilfunkinfrastruktur. Für 52 Prozent der Unternehmen ist dieser Standortfaktor sehr wichtig oder wichtig, sie sind damit aber gleichzeitig unzufrieden oder weniger zufrieden, heißt es in der Zusammenfassung.

Verwaltung kritisiert

Auch bei der Verwaltung bestehe Verbesserungsbedarf, meinen die Teilnehmer der Umfrage:  So sind nur 38 Prozent der Antwortenden mit der Bearbeitungsdauer von Anliegen und Genehmigungsverfahren sehr zufrieden oder zufrieden.

Die Bandbreite in den elf   Städte und Gemeinden im Kreisgebiet liegt zwischen 36 und 71 Prozent. Die Service- und Beratungsqualität der Verwaltung wird mit 40 Prozent ebenfalls nicht gut bewertet.

Nicht immer lösbar

Wie auch in den anderen Städten und Gemeinden des Kreises Minden-Lübbecke ist die Situation bei der Verfügbarkeit von Fachkräften und der Verfügbarkeit von Auszubildenden schwierig. Hunting: „Das sind Themen, die kreisweit von Bedeutung sind, sich aber nicht kurzfristig lösen lassen.“

Im Kreisvergleich liegt Rahden allerdings gut. Denn in Rahden sind 61 Prozent der Unternehmen sehr zufrieden oder zufrieden mit der Verfügbarkeit von Auszubildenden. Das ist kreisweit der beste Wert.

50 Faktoren untersucht

Bei der Umfrage konnten die Unternehmen zu rund 50 Faktoren aus den Themengebieten Infrastruktur, Region, Bildung und Arbeitskräftepotenzial, Le-bensqualität, Verwaltung sowie Steuern und Abgaben antworten und die Wirt-schaftsfreundlichkeit von Politik sowie Verwaltung beurteilen. Die Studie wurde im Jahr 2022 von der „rc–research & consulting GmbH“ aus Bielefeld im Auftrag der IHK in den 54 Kommunen Ostwestfalens durchgeführt und wissenschaftlich begleitet.

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