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Tierschützer begrüßen Schließung der Nerzfarm und fordern Verbot des Pelzhandels in Deutschland

»Ein Erfolg für die Tiere«

Rahden (WB). Die Nerzfarm in Varl ist geschlossen und soll auch nicht wieder betrieben werden. Das hat nun auch der Kreis Minden-Lübbecke bestätigt.

Die Käfige, in denen die Nerze in Varl gehalten wurden, sind leer. Foto: Deutsches Tierschutzbüro

Über diese Entwicklung ist das Deutsche Tierschutzbüro erfreut: »Aussagen des Betreibers zufolge, stellt die letzte Pelzfarm in Rahden offiziell den Betrieb ein. Momentan werden die Käfige der Nerzfarm, auf der zuvor 4000 bis 5000 Tiere gehalten wurden, abgebaut und der Betrieb abgewickelt«, erläutert Fabian Steinecke, Pressesprecher des Deutschen Tierschutzbüros.

»Die letzten verbliebenen Tiere soll der Besitzer unseren Informationen zufolge nach Finnland verkauft haben.« Der Betreiber habe die plötzliche Stilllegung mit dem andauernden Druck durch Tierschützer und das zuständige Veterinäramt Minden-Lübbecke begründet.

Verschärfung der Haltungsbedingungen mache Pelzfarmen unrentabel

Das Deutsche Tierschutzbüro feiert das Ende der Pelzfarm in Rahden als großen Erfolg: »Jahrelang haben wir gegen die unnötige Grausamkeit auf der Anlage in Rahden gekämpft und protestiert – jetzt endlich mit einem Erfolg für die Tiere. Es war mehr als überfällig, dass Deutschland frei von Pelzfarmen ist«, betont Steinecke. Er geht davon aus, dass seit einer Verschärfung der Haltungsbedingungen im Jahr 2017 das Unterhalten von Pelzfarmen in Deutschland de facto unrentabel gewesen sei.

Die Farm in Rahden hatte jedoch eine Übergangsgenehmigung bis 2022 erhalten. Dass dem Betreiber die Anlage und das Halten der Nerze unter den alten Bedingungen eigentlich bis 2022 erlaubt wurden, führte unter anderem zu zwei Demonstrationen. Die Gewinnung von Pelz gehört aus Sicht des Tierschutzbüros weiterhin zu »den qualvollsten Elementen in einem System der Ausbeutung von Tieren.« Das Deutsche Tierschutzbüro fordert ein komplettes Handelsverbot für Pelz in Deutschland. Städte wie San Francisco, Los Angeles und Berkeley haben solche Verbote bereits durchgeführt oder angekündigt. »Es kann und darf nicht sein, dass die grausame Gewinnung von Pelz in Deutschland nicht mehr stattfindet und ein Verbot droht, aber solche Produkte aus dem Ausland ihren Weg in den Verkauf in Deutschland finden. Der gesamte Handel mit Pelz in Deutschland muss daher verboten werden«, erklärt Tierschützer Fabian Steinecke.

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