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Ungarisches Orchester beeindruckt zum elften Mal in Rahden

Ein Feuerwerk der Klänge

Rahden (WB). Es ist der Kulturhöhepunkt zu Beginn eines neuen Jahres in Rahden, bei dem man lieb gewordene Freunde wieder trifft – im Zuschauerraum wie auch auf der Bühne. Was 2010 als Wagnis begann, schreibt nun bereits im elften Jahr eine Erfolgsgeschichte: Das Neujahrskonzert mit der ungarischen Kammerphilharmonie unter Leitung von Prof. Antal Barnás bot auf Einladung des Rahdener Kulturvereins „KUL-TÜR“ in der ausverkauften Aula des Gymnasiums ein Klangfeuerwerk. Die Symbiose von Instrumentenbeherrschung und Hingabe an die Musik ließ sich nur schwerlich in Worte fassen.

Anja Schubert

Zum „Radetzky-Marsch“ dirigierte Antal Barnás mit dem Taktstock in altbekannter Manier auch das Publikum. Foto: Anja Schubert

Mit Freude wurden die 25 Musiker um Dirigent Barnás von den „Kultüristen“ und den Zuhörern erwartet und traditionell mit einem ungarischen „Prosit Neujahr“ begrüßt. Trotz der etwa 6000 gefahrenen Kilometer, die das Ensemble durch Deutschland und die Schweiz bereits zurückgelegt hatte, um die Menschen mit ihren Melodien zu erfreuen, ließ es auch beim vorletzten Konzert der diesjährigen Tournee in Rahden keine Verschleißerscheinungen erkennen.

25 Musiker bilden das Ensemble

Noch brillanter zog das 25-köpfige Ensemble, das für die Jahresanfangstournee die besten Musiker Ungarns in sich vereint, von Beginn an das Publikum in seinen Bann. Viele bekannte, aber auch neue Gesichter ließen sich unter den Instrumentalisten ausfindig machen.

„Länger unterwegs zu sein und bei solch einer Tournee mit viel Kleidung im Gepäck reisen zu müssen, das macht uns nichts aus. Es ist wie eine Reise mit guten Freunden“, verriet László Kászoni im Gespräch. Seit mehr als 20 Jahren sind er und seine Ehefrau mit Antal Barnás unterwegs. „Denn wir spielen nicht einfach nur ein Instrument, treten nicht einfach irgendwo auf. Für uns ist die Musik ein Lebensgefühl, das sich bei unseren Konzerten entfaltet.“

Blaue Donau lockt aufs Parkett

Diese Entfaltung war auch beim Konzert bis zum letzten Ton zu spüren. Die Musiker harmonierten perfekt und Orchesterchef Barnás ließ mittels seiner expressiven Mimik und Gestik keinen Zweifel daran, dass bei ihm jeder Ton und jede Note messerscharf auf den Punkt genau akzentuiert gefordert wurde. Nicht nur als Dirigent, sondern auch als Unterhalter begeisterte Barnás, lieferte auflockernde Hintergrundgeschichten zu den Werken und Komponisten.

Nach dem Jubiläumstanz im vergangenen Jahr ging es auch bei der Neuauflage zum Klassiker „An der schönen blauen Donau“ kurzfristig „aufs Parkett“, und noch bevor die letzten Töne des Radetzy-Marsches, bei dem Barnás auch das Publikum dirigierte, verklungen waren, stand das Publikum begeistert für die Einforderung der Zugaben bereit. Erst nach dem dritten Nachschlag, den es nur in Rahden gibt und bei dem Weltklasse-Geiger László Nyarí erneut sein ganzes Können unter Beweis stellte, entließ das Publikum die Musiker in den erholsamen Teil des Abends.

Kultür-Vorsitzende Monika Büntemeyer und Bürgermeister Dr. Bert Honsel nutzten die Jahresauftaktveranstaltung einmal mehr dazu, all jenen zu danken, die mit ihrer Unterstützung ein solch erlesenes Kulturprogramm in der Auestadt ermöglichen. Auch eine Neuauflage des Konzertes in 2021 brachte sie mit Orchesterchef Antal Barnás gleich in „trockene Tücher“.

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