100 Gäste ergattern Gemüse, Honig und mehr aus Ernte des Museumshofs
Gutes aus dem Bauerngarten
Rahden (WB). Beinahe melancholisch stimmt der Blick über das abgeräumte Kleinfeld neben dem Lütken Hus den Betrachter am leicht regnerischen Nachmittag im trüben und fahlen Licht. Das Feld auf dem Gelände des Rahdener Museumshofs ist ordentlich abgeerntet, daneben blühen noch einige mannshohe Sonnenblumen.
Der Rest ist weg und hat bereits seinen Weg über die Verkaufstische vor dem Museumseingang in die Einkaufskörbe der Besucher gefunden. Beinahe 100 Gäste haben sich auf dem Gelände eingefunden, um sich etwas Gutes aus der Ernte, etwa Gemüse, Saft oder Honig, zu gönnen – alles aus liebevollem Museums-Anbau, ohne Spritzmittel und ehrenamtlich von der Feldgruppe gehegt und gepflegt.
„Auf unserem Kleinfeld bauen wir Sonnenblumen, Tabakpflanzen, alte Kartoffelsorten und viele Blühpflanzen für Insekten an. Im Bauerngarten ziehen wir Möhren, Rote Bete, Wirsing, Kräuter und viele weitere Dinge“, beschreibt Museumsleiterin Lena Buhrmester das Angebot der ehrenamtlich engagierten Museumsfreunde. „Wir haben hier auch eine Gruppe von Frauen, die Sauerkraut und Schnippelbohnen herstellt, dazu die Imker mit ihrem Honig. Diese Erzeugnisse, nicht zu vergessen unseren Brombeersaft, bieten wir heute an“, sagt sie. „Eigentlich wäre heute unser ‚Wurstetag‘ mit etwa 1000 Besuchern gewesen, doch der ist leider ausgefallen – wie alle anderen Aktionstage in diesem Jahr.“
Ansprechpartnerin
Damit die ganze Arbeit auf dem Kleinfeld nicht umsonst war, wurde beschlossen, zumindest einen kleinen Verkaufstag zu veranstalten, bevor es in die Winterpause geht. Auch während dieser Pause ist Lena Buhrmester im Rahdener Rathaus Ansprechpartnerin für die Belange des Museums.
Im Bauerngarten hinter dem Haupthaus sind die größeren Flächen ebenfalls schon abgeerntet. Übrig sind noch Paprikaschoten, mehrere Reihen Dill, einige Stangen Porree, Kräuter und Blumen, wie zum Beispiel Lungenkraut und der Knöterich an den Rändern der jungen Buchshecken. Dieses kleine Paradies ist zum großen Teil die Domäne von Familie Gutjahr, die als Museumswärter auf dem Gelände wohnt und den typisch sandigen Boden bewirtschaftet.
Oft erhalten Tanja und Willi Gutjahr auch Unterstützung von ihren Enkeln Angelina oder Phillip, der gerne in den Beeten oder beim Rasenmähen mit anpackt. Angelina engagiert sich am liebsten in der Backgruppe. Für beide sind die Tätigkeiten auf dem Museumshof bei Oma und Opa ein spannendes Betätigungsfeld. Die Gutjahrs verbringen inzwischen bereits die fünfte Saison auf dem Museumshof, die Arbeit als Museumswärterpaar bereitet den Beiden viel Freude.
Dank für Unterstützung
Ihnen liegt viel daran, die Unterstützung durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter ausdrücklich zu würdigen: „Wir freuen uns, mit so einer tollen Gruppe zusammenzuarbeiten, das sind ganz besondere Menschen, das ist ein ganz besonderes Engagement“, betont Tanja Gutjahr. „Wenn man sie anspricht, sind sie immer hilfsbereit und kommen mit Freude her. Mit dieser tollen Unterstützung macht die Arbeit Spaß und geht gut von der Hand“, freut sich ihr Mann Willi.
Für die Besucher geht der Museumshof jetzt erst einmal in die Winterpause, doch auf dem Hof läuft die Arbeit der „Museumsbauern“ ganz normal weiter. Der letzte Rest wird noch vom Feld geerntet und eingebracht, danach gilt es, die Gebäude und den Boden auf die kälteren Tage vorzubereiten und gut durch den Winter zu bringen.
Öffentlich geht es voraussichtlich vom 16. März 2021 an weiter.
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