Inklusionsbetrieb: Guido Timmermann ist neuer Gartenbau-Teamleiter
Servicehaus erhält Verstärkung
Stemwede (WB/ni). „Wir sind ein normales Handwerksunternehmen, haben uns aber eine soziale Verantwortung mit auf unsere Fahne geschrieben“, verdeutlicht Ralf Kollek, Fachbereichsleiter der Servicehaus Stemwede gGmbH, die aktuelle Situation.
Denn „normal“ ist eine bescheidene Untertreibung: Was die Leistungen und Qualität der Arbeit angeht, natürlich… Aber das Servicehaus ist auch ein Inklusionsbetrieb. Im Bereich Garten- und Landschaftsbau sind vier Inklusionskräfte tätig – von insgesamt acht, im Bereich Handwerk sind es zwei von acht: „Wir geben Menschen, die sonst auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance haben, die Möglichkeit, für ihren eigenen Lebensunterhalt zu arbeiten. Begleitet und angeleitet werden diese von gut ausgebildeten und kompetenten Fachleuten.“
Das Servicehaus Stemwede gehört mit zum Unternehmensverbund des gemeinnützigen Vereins „Lebensperspektiven“ aus Haldem und beschäftigt Menschen mit und ohne Behinderung in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen. Das geregelte eigene Einkommen und die Arbeit im Team sollen die Verwirklichung des Rechts auf gesellschaftliche Teilhabe verbessern, die eigenen sozialen Netzwerke erweitern und ein selbstständiges Leben fördern. Der Erfolg des Unternehmens liegt vor allem darin, dass hier jeder seine Fähigkeiten optimal einsetzen kann und eine Hand der anderen hilft.
Seit Juni ist Gartenbauingenieur Guido Timmermann als Teamleiter im Bereich Garten- und Landschaftsbau mit an Bord: „Unsere Zielgruppen sind einerseits Privatleute, die zum Beispiel neu gebaut haben und ihren Garten gestaltet haben möchten. Aber auch die Seniorin kann uns zum Rasenmähen, Säubern des Gehwegs, Schneiden ihrer Hecke und für sonstige Gartenarbeiten anheuern. Außerdem kümmern wir uns bei Gewerbetreibenden oder Kommunen um die Objektpflege. Das Aufgabengebiet ist also breit gefächert. Pflasterarbeiten führen wir ebenfalls aus. Im Herbst kommen Baumschnitt und Laubharken dazu. Wir haben jetzt aber auch schon Anfragen für den Winterdienst.“
Guido Timmermann weiß, wovon er spricht – er ist beileibe kein Grünschnabel und kann unter anderem auf 20 Jahre Erfahrung als Selbstständiger mit eigenem Betrieb zurück blicken: „Mich hat gereizt, dass ich hier ein gemeinnütziges Unternehmen unterstützen kann. Es ist noch mal eine neue Herausforderung und einfach eine gute Sache. Vorher war ich eher ein Einzelkämpfer. Ich freue mich, dass ich wieder im Team mit Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeite.“
Sein Kollege Steffen Henn ist schon länger im Unternehmen und Teamleiter der Tagesstätte beziehungsweise ebenfalls im GaLa-Bereich: „Uns liegen jetzt schon jede Menge Aufträge vor, es sind aber noch Kapazitäten vorhanden. Wir freuen uns über jeden neuen Kunden.“ Henn kann übrigens eine sehr interessante Kombination in puncto Qualifikation vorweisen – er hat sowohl eine landwirtschaftliche als auch eine pädagogische Ausbildung. Genau richtig für die Zusammenarbeit mit den Integrationskräften.
Auch Horst Laaser ist ein Neuling im Servicehaus, aber kein Anfänger: Der Elektrotechniker war vorher lange Jahre Führungskraft in einem Elektrobetrieb und dort auch mit der Planung und Arbeitsvorbereitung beschäftigt – gute Voraussetzungen, um als Teamleiter im Bereich Handwerk beim Servicehaus durchzustarten: „Ich habe im Juli angefangen und kann mich den Beweggründen von Guido anschließen. Mich hat hauptsächlich gereizt, meine Kenntnisse und Erfahrungen einzusetzen, um etwas Neues aufzubauen. Und dazu Menschen integrieren zu dürfen, die es sonst im Arbeitsleben schwer haben, eine Anstellung zu finden. Das sehe ich als sehr sinnvoll an.“
Zu den angebotenen Gewerken mit den dementsprechenden Leistungen gehören Elektrotechnik, Tischlerei, Heizung/Sanitär, Maler, Maurer und Fliesenleger. „Wir übernehmen Projekte wie die Sanierung von Altbauten – ein Beispiel wäre der Dachstuhlausbau, unterstützen aber auch beim Neubau. Das Besondere bei uns ist, dass es alles aus einer Hand gibt, mit einem Ansprechpartner. Das macht es für unsere Kunden viel einfacher und hebt uns vom Wettbewerb ab.“
Horst Laaser kennt sich auch mit den aktuellen Trends aus: „Zurzeit ist Lichtplanung angesagt – wie neue Beleuchtung in alten Räumen. Und natürlich weiterhin Energieeffizienz.“ In Planung sind außerdem unternehmenseigene aufmerksamkeitsstarke Projekte wie eine Lichtinstallation am Verwaltungsgebäude des Vereins „Lebensperspektiven“ in Haldem.
„Wir haben viele Ideen, waren aber natürlich, wie alle anderen, durch Corona gebremst. Jetzt geht es endlich los und wir sind optimistisch, dass wir einiges auf die Beine stellen werden. Denn dahinter steckt ein gutes Konzept und wir haben nun genau die richtigen Leute“, freut sich Ralf Kollek.
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