Treffen mit Vertretern der Gemeinde und Dehoga im Hotel Meyer-Pilz
Stemwedes Gastwirte sind in großer Sorge
Stemwede (WB/weh). Vertreter aus der Stemweder Gastronomie, Hotellerie und der Veranstaltungsbranche ließen bei einem Treffen im Leverner Hotel Meyer-Pilz keinen Zweifel an ihren Befürchtungen. Ihre Sorge vor den kommenden Wochen ist mit Blick auf die Entwicklung der Corona-Krise groß. Gespannt blicken die Teilnehmer heute auf das Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Merkel. Berichte, dass Gastronomiebetriebe in der aktuellen Infektionswelle womöglich wieder schließen sollen, sorgen zusätzlich für Ängste.
Ausgetauscht zur Einschätzung des Advents-, Weihnachts- und Silvestergeschäfts haben sich Gastgeber Rüdiger und Christiana Meyer-Pilz , Heinrich Huck, Maik Möller, Guido Niestrath, Heiner Rosengarten mit Tochter Nadine Rosengarten-Nottbeck, Silke Meier, Andrea Bäcker, Beate Wöstehoff, Andreas Grillemeier (Dehoga-Kreisvorsitzender) und Uwe Pape (Dehoga-Geschäftsführer). Der Dehoga Ostwestfalen ist Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband der Branche.
Wie wird das Feiertagsgeschäft um Weihnachten?
Die Stemweder Betriebe befürchten im Vergleich zum Vorjahr einen signifikanten Rückgang der Gästezahlen im Herbst. Gründe sind der Übergang von der Außen- in die Innenbereiche der Gastronomie, aber auch die Einschränkungen bei vielen Veranstaltungen wie Advents- Weihnachts- oder Silvesterfeiern.
„Die Umsatzverluste sind für die Betriebe in diesem Jahr kaum zu kompensieren, weil die Pro-blemlagen – wie Kapazitätsbeschränkungen, schwieriger Übergang von der Außen- zur Innengastronomie, verunsicherte Gäste, ausbleibender Geschäftsreiseverkehr, keine Öffnungsperspektive für Clubs und Diskotheken sowie ausfallende (Groß-)Veranstaltungen – weiterhin Bestand haben“, sagte Uwe Pape dieser Zeitung.
Zu den aktuellen Inzidenzwerten stellte Marcel Hahne (Ordnungsamt Stemwede) fest, dass im Mühlenkreis die Marke von 50 überschritten wurde und nun weitere Einschränkungen greifen müssten. Kai Abruszat stellte fest, dass uns Covid-19 noch länger begleiten werde und man lernen müsse, vorerst damit zu leben.
Saalbetriebe und Eventveranstalter haben es schwer
Die vergangenen acht Corona-Monate verliefen in den Stemweder Betrieben zumindest in der Sommersaison durch die Außengastronomie und den Außer-Haus-Verkauf einigermaßen zufriedenstellend. Schwerer war es bei den größeren Saalbetrieben und nach wie vor eher negativ bei den Event-Veranstaltern.
Andreas Grillemeier stellte fest, dass sowohl Gastgeber wie auch die Gäste die Inzidenzzahlen im Kreisgebiet genau verfolgen müssen. Die Vorgaben der Coronaverordnung und die Hygienestandards NRW seien bei den Betrieben durchgehend eingehalten worden. Deswegen wären hier auch kaum nennenswerte Infektionsfälle festzustellen. Dass die Inzidenzwerte steigen würden, hänge auch mit der Erkältungs- und Grippewelle zusammen.
Die Teilnehmer wollten von den Gemeindevertretern wissen, wie es sich mit den privaten Feiern zuhause verhalte, da dort keine Überprüfung – wie vom Land NRW und der Gemeinde Stemwede vorgegeben – stattfinde. Dabei bestehe doch gerade dort das größte Infektions-Risiko. Auf häufige Nachfragen im Ordnungsamt habe man empfohlen, möglichst auch im privaten Bereich die Kontakte kleiner zu halten, sagte Hartmut Schmidt (Ordnungsamt). Verordnungen und Allgemeinverfügungen hingegen müssten immer die Dienstleister in der Gas-trobranche umsetzen und tragen.
Appell an Eigenverantwortung der Bürger
Alle Beteiligten waren sich einig, dass das Gastgewerbe ein sicheres Umfeld für die Gäste biete, da auch ein stetiger Austausch mit dem Ordnungsamt möglich sei.
Kai Abruszat erläuterte, dass das Land NRW ein Förderprogramm für Investitionen der Branche in Raumluftreinhaltung und Heizmöglichkeiten im Außenbereich aufgelegt habe. Finanziell unterstützt werde vom Land NRW auch, dass die Kontaktdaten der Gäste bequem digital als QR-Code über eine App erfasst werden könnten. Dieses würde das mögliche Nachverfolgen durch Behörden erleichtern.
Mit der Einhaltung der coronabedingten Schutz- und Hygienemaßnahmen stoße man bei den Gästen auf Verständnis, betonten die Gastronomen. Es scheine einem Großteil der Bevölkerung klar zu sein, dass jeder in der Verantwortung stehe, die Infektionswelle möglichst klein zu halten.
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