Planungen für ein zweites Berufsorientierungszentrum im Kreis Paderborn gehen weiter
100 Berufe unter einem Dach
Bad Wünnenberg-Bl...
Vor inzwischen mehr als einem Jahr ist das Projekt, neben dem bereits vorhandenen Berufsorientierungszentrum in Ostenland ein zweites Zentrum im Kreis Paderborn einzurichten, angestoßen worden. Dann kamen Corona und die Kommunalwahlen, so dass die weiteren Schritte ins Stocken gerieten.
In der Sitzung des Bad Wünnenberger Stadtrates am Donnerstag haben nun Markus Kamann und Beate Göke vom Bang Starter Center die Machbarkeitsstudie für das in Haaren geplante Berufsorientierungs- und Qualifikationscenter für das Südliche Paderborner Land vorgestellt. Die Studie hatte die Stadt Bad Wünnenberg als Leader-Projekt in Auftrag gegeben. Beteiligt sind neben Bad Wünnenberg die Städte und Gemeinden Borchen, Büren, Lichtenau und Salzkotten.
Im Haarener Industriepark will sich die Firma Loer und Schäfer an der Nordstraße auf dem benachbarten Fußballplatz erweitern und könnte gleichzeitig das Berufsorientierungszentrum mit angeschlossenem öffentlichen Bistro errichten. Mehr als 100 Ausbildungsberufe aus zehn Berufsfeldern sollen dort präsentiert und erlebbar gemacht werden. Hintergrund eines solchen Angebotes ist unter anderem der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel, über den fast alle Betriebe im Kreis Paderborn klagen. Statt ganze Schulklassen durch Unternehmen im laufenden Betrieb zu schleusen, könnten sich Schülerinnen und Schüler über die einzelnen Berufsfelder unter einem Dach informieren, erläuterte Markus Kamann.
Laut Machbarkeitsstudie könnte das Berufsorientierungszentrum Anlaufstelle für bis zu 1600 Schülerinnen und Schüler aus den genannten Städten im Jahr sein. Aber auch Langzeitarbeitslose und Wiedereinsteiger könnten sich hier informieren. Entstehen soll auf der etwa 9000 Quadratmeter großen Fläche ein zweigeschossiges Gebäude mit rund 2000 Quadratmetern Nutzfläche. Bauherr werde, so Kamann, die Firma Loer und Schäfer sein. Betreiber wäre eine noch zu gründende Firma, die sich aus den beteiligten Unternehmen bilde. Auf interessierte Unternehmen, die das Berufsorientierungszentrum nutzen möchten, kämen monatliche Kosten in Höhe von rund 340 Euro zu.
Kamann rechnet mit einem Jahresumsatz von 450.000 bis 500.000 Euro. Ziel sei ein sich selbst tragender Betrieb. Die Partnerstädte könnten sich als Förderer einbringen und sich an den Mietkosten beteiligen, als Investoren würden sie nicht auftreten. Markus Kamann räumt der Realisierung eines solchen Berufsorientierungszentrum gute Chancen ein. „Wir hatten noch nie so viele interessierte Unternehmen in einer Vorababfrage“, so Kamann.
Nächste Schritte seien nun im zweiten Quartal des Jahres die Vorstellung des Konzeptes in den Räten der beteiligten Kommunen und eine Entscheidung über die Fortführung mit Zusagen über die Unterstützung von Miet- und Nebenkosten sowie eines Feriencamps pro Stadt und die Übernahme der Fahrtkosten der Schülerinnen und Schüler. Im dritten Quartal dieses Jahres sollen die Pläne dann gegebenenfalls mit dem Bauherrn und den Partner konkretisiert werden. „Wenn alles schnell geht, könnte im Herbst 2022 begonnen werden“, so Kamann.
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