Gemeinde produziert dreimal mehr Strom als sie selbst verbraucht
Altenbeken ist Hochburg des grünen Stroms
Altenbeken (WB/per). In Altenbeken wird annähernd dreimal mehr Strom aus erneuerbarer Energie produziert als die Gemeinde mit ihren rund 9200 Einwohnern selbst verbraucht. Das geht aus dem Bericht für das Geschäftsjahr 2018 von Westfalen Weser Netz (WWN) hervor.
Mit einem Anteil von 294 Prozent belegt die Eggegemeinde bundesweit einen Spitzenplatz. Zum Vergleich: Im gesamten Kreis Paderborn wird 76 Prozent der Energie aus Windkraft, Photovoltaik, Wasserkraft oder Biomasse erzeugt.
29 Windkraftanlagen am Netz
Für den deutlichen Energieüberschuss in Altenbeken ist mit einem Anteil von 87,5 Prozent die Windkraft verantwortlich. 29 Anlagen auf dem Gemeindegebiet haben im Jahr 2018 rund 84,4 Megawattstunden Strom ins Netz eingespeist. Die restlichen 12,5 Prozent entfallen auf 525 Photovoltaikanlagen, die zusammen 12 Megawatt Strom produziert haben.
Durch die Einspeisung regenerativer Energien wurden in der Eisenbahnergemeinde nach Angaben von Westfalen Weser Netz insgesamt mehr als 74.000 Tonnen CO
vermieden. Das entspricht 8,1 Tonnen CO
je Einwohner. Bei einem statistischen CO
-Verbrauch von 9,6 Tonnen pro Person – verursacht durch Stromerzeugung, Industrie, Verkehr und Heizung – kommt Altenbeken damit dem Ziel einer klimaneutralen Kommune schon recht nahe.
Bürgermeister Hans Jürgen Wessels
Bürgermeister Hans Jürgen Wessels freut sich über die Zahlen, die am Donnerstag im Bau-, Umwelt- und Planungsausschuss vorgestellt wurden: „Die Bürger unserer Gemeinde leisten einen immensen Beitrag zur Einsparung von fossilen Brennstoffen und damit zur Schonung der Umwelt. Für unsere landwirtschaftlich und touristisch geprägte Region ist das ein wichtiger Faktor.“
Nicht beantworten konnte Lisa Riekschnietz, die bei WWN die Kommunen betreut, die Frage von CDU-Ratsherr Heinrich Bendix, was denn mit Windkraftanlagen passiere, die nach 20 Jahren abgeschrieben seien beziehungsweise aus der Förderung fielen. Laut Riekschnietz bedürfe es hierfür einer Regelung auf Bundesebene. Sie könne sich aber vorstellen, dass es auch für Altanlagen künftig eine Art Förderung geben werde: „Schließlich werden diese Anlagen gebraucht, um Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen. Bürgermeister Wessels meinte dazu: „Maßgeblich für die Betreiber dürfte die Frage sein, ob die Unterhaltung mehr kostet als die Einspeisung bringt.“
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