Simon Pfundt springt für erkrankten Orchesterchef ein
Bahn-Orchester Altenbeken zeigt beim Frühjahrskonzert seine Variabilität
Altenbeken
Das Bahn-Orchester Altenbeken (BOA) hat mit seinem gelungenen Frühjahrskonzert seine große Variabilität gezeigt und die Zuschauer in der voll besetzten Aula der Privaten Realschule begeistert.
Stellvertretend für den erkrankten Orchesterchef Thies Keuser hatte Simon Pfundt, selbst versierter Posaunist mit Profiformat, die Leitung des Konzertes mit gekonntem Dirigat übernommen. Die spürbar gute Resonanz bei den Konzertbesuchern zeigte einmal mehr, wie sehr dieses Bläserensemble im kulturellen Leben der Gemeinde Altenbeken verankert ist.
Zahlreiche ambitionierte Projekte des BOA tragen neben alljährlich vielen anderen Auftritten sicherlich zu dieser Akzeptanz bei: so die Kooperation des Orchesters mit dem Musikunterricht der Schule und aktuell das gerade begonnene Angebot von Schnupperkursen für junge Leute. Das Programm des Konzertes verdeutlichte einmal mehr auch die offensichtliche, konzeptionelle Intention des Blasorchesters: Erarbeitung von neuen, vielseitig anspruchsvollen Arrangements und Kompositionen, die sich von vereinzelten Marschmusiken absetzen.
„Opening“ eröffnet den Abend
In diesem Sinne ist „Opening“ von Ernst Hoffmann, das Eröffnungsstück des Abends, als reiner „Konzertmarsch“ einzustufen. „Dramatic Tales“ von Markus Götze greift musikalisch im Stil des „Symphonic Rock“ die Legende über die Entstehung des Wallfahrtsortes Todtmoos auf. In seinen „Kumbayah-Variationen“ reflektiert der holländische Komponist Kees Vlak einen Kult-Song der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und koloriert ihn geradezu mit Klangmustern und Stilelementen unterschiedlicher Nationen: mit einer italienischen Tarantella, mit einem ungarischen Csárdás, mit Anklängen an den Wiener Walzer, an Glenn Millers „In the Mood“ und an einen fetzigen „Funky Rock“.
Mit solch unterschiedlichen Stilrichtungen wie auch mit versierten solistischen Partien konnte das BOA zugleich seine große Flexibilität beweisen. Diese kam erst recht nach einem Musikstück in der befristet verdunkelten Aula anlässlich der „Earth Hour“ in unterschiedlichen Medleys zur Geltung.
Zunächst aber spielte das Orchester die Konzertouvertüre „New York“. Klangassoziationen und Zitate aus Musiken von Glenn Miller, George Gershwin und Leonard Bernsteins „Westside Story“ sowie Blues- und Swing-Elemente lassen beim Hören letztlich ein musikalisches Porträt der US-Metropole aufkommen.
Nicole Heinekamp singt Solo
Anschließend sang Nicole Heinekamp mit gekonnter Sopranstimme und mit umsichtiger Begleitung des Orchesters den bekannten und eingängigen Caro Emerald-Song „A Night like this“. Die folgenden Medley-Arrangements „Frank Sinatra Classics“ von Stefan Schwalgin, Rock’n Roll-Songs aus dem Musical „Grease“ mit John Travolta, Olivia Newton John und vor allem deutsche Songs aus der „80er-Kult(tour)2“ vom Timo Krass (1984 in Arnsberg geboren) mit Bearbeitungen von „Dein ist mein ganzes Herz“ (H.R. Kunze), „Wunder gescheh‘n“(Nena), „Verdamp lang her“(BAP) und „Major Tom“ (P. Schilling) fanden beim Publikum viel Zustimmung.
Mit dem Finale aus „Major Tom“ und dem schon standardmäßigen „Radetzky-March“ von Joh. Strauss (Sohn) als Zugaben endete ein stimmungsvoller Konzertabend.
Startseite