Drei neue Infotafeln in Buke erinnern an einstige dorfbildprägende Orte und lebensnotwendige Einrichtungen
Damit Bukes Historie erhalten bleibt
Altenbeken-Buke
Historisch gesehen hat Buke einiges zu bieten. Davon ist Ortsheimatpfleger Udo Waldhoff überzeugt. Damit dorfbildprägende Orte für kommende Generationen erhalten bleiben, gibt es drei neue Infotafeln.
Diese Tafeln hat Waldhoff zusammen mit Ortschronist Norbert Keuter gestaltet. Sie stehen vor der ehemaligen Bäckerei Goeken am Wiesenweg, dem bereits abgerissenen Haus Drewes an der Dorfstraße und dem alten Wasserwerk Am Keimberg. „Die Tafeln sollen die Dorfgeschichte des vergangenen Jahrhunderts für nachfolgende Generationen wach halten und erinnern unter anderem an lebensnotwendige Einrichtungen“, erläutert Udo Waldhoff.
So lagen zum Beispiel die Anfänge des heutigen Bad Driburger Unternehmens Goeken backen mit 600 Mitarbeitern in dem Altenbekener Ortsteil. Noch heute leben Christa und Georg Goeken in dem Haus, das 1904 von seinem Großvater am Wiesenweg gebaut wurde.
Damals gab es dort allerdings noch keine Filiale, sondern lediglich die Bäckerei. Ausgeliefert wurde bis 1932 mit Pferd und Kutsche. An den Ort hat Udo Waldhoff übrigens eine besondere Erinnerung: Als Kind hat er selbst bei den Auslieferungen der Backwaren geholfen und die Tüten vor die Türen gelegt.
Auf der Infotafel lässt sich nachlesen, wie sich aus dem Wohnhaus mit Bäckerei das Unternehmen entwickelte, das heute in Bad Driburg ansässig ist und 58 Filialen hat. Bäckermeister und mittlerweile CDU-Landtagsabgeordneter Matthias Goeken übernahm den Betrieb 1997 und zog nach Bad Driburg um – gezwungenermaßen, wie er betont: „Wir wollten uns damals vergrößern, haben in Altenbeken aber keine Fläche gefunden.“ Hilfe habe der damalige Bad Driburger Bürgermeister angeboten, so dass der Umzug an den neuen Standort vollzogen wurde.
Georg und Christa Goeken wohnen immer noch im mittlerweile zu einem Wohnhaus umgebauten Gebäude. Bisher erinnerte von außen nichts an die Anfänge der Bäckerei, was sich jetzt mit der eigens aufgestellten Infotafel ändert.
Eine solche Tafel steht auch auf dem freien Grundstück an der Dorfstraße. Hier stand bis 1973 das Haus Drewes (Töllens), in dem Konrad und Theresia Drewes mit ihren Kindern lebten. „Ich bin mit meiner Zwillingsschwester Brunhilde noch in dem Haus geboren worden. Das war am 9. Mai 1951“, erzählt Anton Schulze, einer von 17 Enkeln, von denen drei mittlerweile schon verstorben sind.
Das 1931 erbaute Wasserwerk Buke sieht heute von außen gut erhalten aus. „2012 ist es restauriert worden, mit Beteiligung der Gemeinde“, erläutert Markus Grußmann. 1987 hatte dessen Vater Anton das Grundstück mit dem Hochbehälter gekauft. Da das stillgelegte Wasserwerk unter Denkmalschutz steht, darf es äußerlich nicht verändert werden. Markus Grußmann kümmert sich mit seiner Familie um die Pflege.
Bis hier Wasser gespeichert werden konnte, dauerte es viele Jahre. Auf der Infotafel sind die Hintergründe beschrieben, wie es überhaupt dazu kam.
Das Aufstellen der drei neuen Infotafeln ist durch Eigenleistung und die finanzielle Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht worden, informierte Ortsheimatpfleger Udo Waldhoff. Fördergelder kamen hierbei über den Heimat-Scheck, mit dem das Land jährlich 1000 ehrenamtliche Projekte mit jeweils 2000 Euro fördert.
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