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Vortrag des Heimat- und Geschichtsvereins am 26. März

Große Findlinge im Beketal in Altenbeken und wo sie herkommen

Altenbeken

Wer wissen will, woher die ungewöhnlich großen Findlinge in den Tälern von Beke und Ellerbach kommen, sollte Sonntag, 26. März, um 16 Uhr zur Museumsdeele Altenbeken kommen. Der Heimat- und Geschichtsvereins lädt ein zu einem Vortrag von Dr. Eckhard Speetzen.

Ein ungewöhnlich großer Findling an der Beke. Zur Einordnung der Größe dient der Hammer, den Dr. Eckhard Speetzen auf den Stein gelegt hat. Foto: Dr. Eckhard Speetzen

Gesteinsblöcke oder Findlinge sind häufig Elemente der Kulturlandschaft. Diese sind an vielen Stellen in den verschiedenen Größen als Hofeingrenzungen und als Gedenk- oder auch Grabsteine zu finden.

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit konnte man sich häufig nicht erklären, wie diese auffälligen Steine in die Landschaft kamen und vermutete den Teufel als Urheber, erzählt Kristin Wichert, stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Altenbeken: „Heute weiß man, dass viele dieser Steine während der Eiszeiten vom Inlandeis in unsere Landschaft verfrachtet wurden.“

Was es mit den Steinen aus den Tälern von Beke und Ellerbach auf sich hat, darüber referiert Diplom-Geologe Dr. Eckhard Speetzen, der bis 2006 als akademischer Oberrat am Geologisch-Paläontologischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster beschäftigt war und zahlreiche Arbeiten veröffentlicht hat. In seinem geologischen Vortrag über die „Entdeckung ungewöhnlich großer Findlinge in den Tälern der Beke und des Ellerbachs“ schildert er völlig neue Erkenntnisse.

Grobe Terrassen-Schotter der Weichsel-Zeit

Die Paderborner Hochfläche und das Eggegebirge stellen eine Schichtstufenlandschaft aus Ablagerungen der Unter- und Oberkreide dar. Sie wird von Osten nach Westen von den Tälern der Beke und des Ellerbachs durchzogen. In diesen Tälern finden sich vor allem grobe Terrassen-Schotter der Weichsel-Zeit. In den vergangenen Jahren wurden dort aber ungewöhnlich große Steine entdeckt, so beim Bau einer Wasserleitung im Beketal zwischen Altenbeken und Neuenbeken und bei der Erforschung einer Karsthöhle im Ellerbachtal. „Der Durchmesser dieser Steine übersteigt die üblichen Korngrößen der Bachablagerungen um ein Vielfaches“, weiß Kristin Wichert.

Transport durch fließendes Wasser

Hauptsächlich handelt es sich dabei um rundliche bis kantengerundete Blöcke aus bräunlich-gelbem Sandstein. Wegen ihrer überwiegend rundlichen Formen ist ein Transport durch fließendes Wasser anzunehmen, das aus ehemaligen Eisstauseen stammen könnte. Aufgrund des ausschließlichen Vorkommens der Blöcke in den jungen Tälern von Beke und Ellerbach werden sie von Fachleuten als Ablagerungen eines extremen Oberflächenabflusses gedeutet, der sich im Verlauf eines schweren Unwetters bildete.

Was ein solches Hochwasser in der heutigen Zeit auslösen würde und viele weitere Aspekte schildert Dr. Eckhard Speetzen bei seinem Vortrag an diesem Sonntag (26. März, 16 Uhr, Deelen-Haus Altenbeken). Der Heimat- und Geschichtsverein Altenbeken lädt dazu alle ein.  Der Eintritt ist frei.

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