Medikamenten-Mangel: „Solch eine Situation habe ich noch nicht erlebt“
Franz-Josef Witte betreibt seit mehr als 50 Jahren die Egge-Apotheke in Altenbeken
Altenbeken
Als Franz-Josef Witte vor 51 Jahren die Egge-Apotheke in Altenbeken übernahm, wurden Rezepte noch von Hand kopiert, Kunden waren überwiegend junge Familien und Verträge mit Lieferanten wurden per Handschlag geschlossen. Seitdem hat sich vieles verändert. Die derzeitige Situation mit massiven Lieferengpässen von zahlreichen Medikamenten ist auch für den langjährigen Apotheker eine neue Herausforderung.
„In den 70er und 80er Jahren waren wir die Apotheke der Welt“, erinnert sich Franz-Josef Witte noch gut. Anfang des Jahres waren 330 Medikamente nicht mehr verfügbar. „Die Apotheke stellt das Ende der Lieferkette dar. Hier muss ausgebadet werden, was an anderer Stelle falsch läuft“, betont er. Vor allem das Organisieren eines Ersatzmedikaments sei zeitaufwendig: „Wenn wir uns um alternative Medikamente kümmern, müssen wir die Klinik, den Arzt, den Großhandel und den Hersteller anrufen“, beschreibt er das Prozedere. Das kostet Zeit.