Hilfe für Menschen aus Syrien, der Türkei und der Ukraine
Gemeinde Altenbeken übergibt Sachspenden an DRK Kreisverband
Altenbeken
Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Nordsyrien hält die Hilfsbereitschaft auch in Altenbeken an. Einem Aufruf der Gemeinde seien zahlreiche Bürger gefolgt. Nachdem es einige Probleme bei der Organisation des Transports gegeben hat, sollen die Sachspenden nun ins Krisengebiet gebracht werden. Partner hierbei ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK).
Die Bilder nach dem Erdbeben am 6. Februar hatten viele Menschen weltweit bewegt. Innerhalb kurzer Zeit gab es Spendenaktionen. So wie in Altenbeken. „Wir haben in der Schwaneyer Kleiderkammer Sachspenden angenommen. Die Leute haben unglaublich viel gebracht, vor allem Wintersachen, Decken, Schlafsäcke, eben alles was wärmt“, sagt Amir Tadres. Er ist Sozialarbeiter in Altenbeken.
Kleiderspenden seien auch aus Paderborn, Lichtenau und Bad Wünnenberg gekommen. Kisten und Kartons füllten einen kompletten Raum bis zur Decke.
Ursprünglich sollten die Spenden direkt ins Erdbebengebiet gebracht werden, so die Gemeinde. Allerdings würden sich Transporte dorthin zunehmend schwieriger gestalten. Die Gemeinde habe auf verschiedenen Wegen versucht, einen Transport zu organisieren oder sich anderen anzuschließen. Ohne Erfolg.
Nachdem auch das türkische Generalkonsulat in Münster keine Möglichkeit gesehen habe, die Sachspenden in die betroffenen Gebiete bringen zu lassen, habe sich die Gemeinde an den Paderborner Kreisverband des DRK gewandt. Die Leiterin der dortigen Abteilung Textil und Kleiderstübchen, Zekiye Ergün, hat bei dem Beben ihre Mutter verloren. „Meine Mutter starb unter den Trümmern ihres Hauses in der Stadt Iskenderun.“ Die 44-Jährige war selbst vor Ort und hat die unfassbaren Zerstörungen und die Not der Menschen hautnah miterlebt. „Es ist mein Beruf, Menschen professionell zu helfen. Wenn man dann aber selbst betroffen ist, fühlt man sich ohnmächtig und hilflos.“
Die Zustände in den Erdbebengebieten beschreibt sie als dramatisch. Vor Ort hat sie erlebt, wie überfordert die Behörden sind. „Die Situation ist wirklich chaotisch. Wenn Sachspenden ankommen, werden sie zum Teil einfach auf die Straße geworfen, das ist doch schlimm. Wenn Menschen Sachen spenden, wollen sie, dass ihre Hilfe auch ankommt.“ Zekiye Ergün hat der Gemeinde deshalb angeboten, die Sachspenden in der Kleiderstube des DRK an Bedürftige weiterzugeben. „Wir haben auch bei uns viele Menschen aufgenommen, die auf Hilfe angewiesen sind.“ Ob diese Menschen aus Syrien, der Türkei oder der Ukraine kämen, sei letztlich doch egal. Hauptsache, die Hilfe kommt da an, wo sie gebraucht werde.
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