Missbrauch im Altenheim Altenbeken: Ex-Pfleger (61) soll sich an Bewohnerin (69) sexuell vergangen haben
Landgericht verschiebt Prozessauftakt
Altenbeken/Paderb...
Eigentlich hätte sich ein ehemaliger Altenpfleger des Seniorenzentrums Altenbeken von Mittwoch, 13. Januar, an vor der 1. großen Strafkammer des Landgerichts Paderborn verantworten müssen.
Ihm wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft sexueller Missbrauch unter Ausnutzung eines Betreuungsverhältnisses in Tateinheit mit sexueller Nötigung vorgeworfen. Dieser Termin ist nach Informationen dieser Zeitung aufgehoben. Auf Anfrage teilt der vorsitzende Richter am Landgericht, Dr. Oliver Neuwinger, mit, dass ein neuer Termin für 9. März angesetzt ist.
Der damalige Pfleger (61) soll sich am späten Abend des 2. Januar 2020 während der Nachtschicht an der Bewohnerin sexuell vergangen haben. Der Mann, der von 2003 bis 2020 in der Einrichtung des Trägers Stiftung Reichsbund freier Schwestern tätig war, soll unter anderem für die damals 69-Jährige zuständig gewesen sein.
Folgendes hat sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft in dem Zimmer abgespielt: Um 22.30 Uhr habe er demnach das Zimmer der Frau betreten. Er soll sie dann in sexueller Motivation berührt haben und sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen haben, heißt es in der Presseübersicht des Landgerichts. Die Frau sei krankheitsbedingt nicht ausreichend ansprechbar gewesen und soll zu einer körperlichen und verbalen Gegenwehr nicht fähig gewesen sein. Der Pfleger habe von der dementen Frau abgelassen, als er in flagranti von einer Kollegin erwischt worden sei. Der Träger des Seniorenzentrums Altenbeken, die Stiftung Reichsbund freier Schwestern, schilderte im Januar, dass der Pfleger von zwei Kolleginnen erwischt worden sei. Er habe das Geschehen nach der Tat zugegeben.
Die demente Frau lebt weiterhin im Seniorenzentrum. Ihr Zustand sei unverändert, teilt Renate Rustemeyer auf Anfrage dieser Zeitung mit. Die Einrichtungsleiterin hätte sich gewünscht, dass der Prozess gegen den ehemaligen Pfleger am 13. Januar endlich losgegangen wäre. „Damit die Mitarbeiter irgendwann mal damit abschließen können. Die Situation ist ja weiter für alle sehr belastend“, betont die Einrichtungsleiterin, dass man nicht zur Tagesordnung übergegangen sei. Es gab und gibt weiterhin Gesprächsangebote für alle, die Bedarf haben.
Einen ähnlichen Vorfall habe es in der Einrichtung in Altenbeken noch nicht gegeben. Der Pfleger habe seit Beginn seiner Ausbildung in der Einrichtung gearbeitet.
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