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Neuer Ehrentitel für den ehemaligen Ärztlichen Direktor des MZG Bad Lippspringe

 Andreas Lübbe ist neuer Honorarprofessor

Bad Lippspringe/Hamburg

Der ehemalige Ärztliche Direktor des Medizinischen Zentrums für Gesundheit Bad Lippspringe (MZG), Dr. med. Dr. rer. nat. Andreas S. Lübbe, ist neuer Honorarprofessor am Hamburger Campus der Universitätsmedizin Neumarkt.  Der neu ernannte Honorarprofessor war auch Chefarzt der Cecilien-Klinik und der Palliativstation der Karl-Hansen-Klinik in Bad Lippspringe.

Im Rahmen einer Antrittsvorlesung wurde Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Andreas S. Lübbe feierlich am Hamburger Campus der Universitätsmedizin Neumarkt begrüßt. Foto: Steffen Bauer/UMCH

Im Rahmen einer Antrittsvorlesung wurde er in Hamburg feierlich begrüßt. Dekanin Assoc. Prof. Simona Muresan verlieh ihm den Ehrentitel und widmete ihm eine Ansprache.

Über seine Zeit in Bad Lippspringe und weitere Stationen seiner außergewöhnlichen Karriere berichtete Lübbe  im Rahmen der Antrittsvorlesung. Seine medizinische Karriere begann in den frühen 1980er Jahren in West-Berlin. Dort studierte der aus einer Kaufmannsfamilie stammende Lübbe zunächst Medizin an der Freien Universität Berlin, wo er das Glück hatte, eine Doktorandenstelle bei Prof. Emil Bücherl, einem Pionier in der Kunstherzforschung, zu erhalten. Anschließend bekam er die Möglichkeit, nach Louisville, Kentucky in den USA zu gehen, wo er unter Patrick D. Harris, PhD an einer zweiten Promotion arbeitete: Eine Zeit, die er rückblickend als die beste seines Lebens bezeichnet. Während dieser Phase konnte er mithilfe eines Stipendiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft nicht nur eine Menge Fachwissen erwerben, sondern auch zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verfassen

Forschung an Ferrofluiden

Im Alter von 28 Jahren kam Andreas Lübbe nach Berlin, wo er seinen späteren Forschungs- und Geschäftspartner Christian Bergemann kennenlernte. Mit ihm forschte er an sogenannten Ferrofluiden. Hierbei handelt es sich um magnetische Flüssigkeiten, an die Medikamente angedockt werden können, die sich von den ummantelten Partikeln ablösen, um ihren Wirkmechanismus in viel höherer Konzentration an den jeweiligen Stellen zu entfalten, an die sie durch ein hochenergetisches Magnetfeld gelangt sind.

Lübbe und Bergemann führten auf diesem Gebiet die weltweit erste klinische Phase 1/2-Studie an 14 Patientinnen und Patienten durch und publizierten die Ergebnisse 1996 in der Peer-Review Fachzeitschrift Cancer Research. In der Studie ging es darum, dass Patientinnen und Patienten ein Krebsmedikament verabreicht bekamen, das von den Ferrofluiden zum jeweiligen Tumor transportiert wurde. Mit dieser Arbeit habilitierte sich Prof. Lübbe schließlich.

Neue Themenfelder in Bad Lippspringe

Mitte der 90er Jahre fand Prof. Dr. Dr. Lübbe im MZG in Bad Lippspringe eine neue Wirkungsstätte. Hier entdeckte er weitere Themenfelder, die ihn faszinierten und in denen er Entwicklungspotenzial sah – etwa die Palliativmedizin. Sein Engagement äußerte sich unter anderem darin, dass er maßgeblich am Aufbau einer eigenen Station in diesem Bereich beteiligt war. Prof. Dr. Dr. Lübbe ist auch als Autor tätig. So hat er ein kritisches Werk über das moderne Medizinsystem verfasst, das, so der neu ernannte Honorarprofessor, zu wettbewerbsorientiert sei und dadurch unter anderem unnötige Untersuchungen und Behandlungen verursache. Auch schrieb er ein Sachbuch zum Thema „Palliativmedizin“.

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