Bad Lippspringes neuer Bürgermeister Ulrich Lange möchte Stadtfest neu beleben
„Herbstkirmes ist kein Glanzlicht mehr“
Bad Lippspringe (WB). Wie viele andere Veranstaltungen ist in diesem Jahr auch das Bad Lippspringer Stadtfest der Corona-Krise zum Opfer gefallen. Das Bedauern darüber hält sich allerdings in Grenzen. „Unsere Herbstkirmes ist schon lange kein Glanzlicht mehr“, sagt Ulrich Lange, der frisch gewählte neue Bürgermeister. Er setzt auf einen Neuanfang im kommenden Jahr.
Das waren noch Zeiten, als Stadtfest und Herbstkirmes jeweils Anfang bis Mitte Oktober viele tausend Besucher nach Bad Lippspringe lockten. „Da stand die Kur- und Badestadt noch förmlich Kopf und feierte vier Tage lang ausgelassen“, macht Lange im Gespräch deutlich. „Doch das ist leider schon eine ganze Weile vorbei.“
Für die Besucher sei die örtliche Herbstkirmes heute kaum noch attraktiv – auch davon ist Bad Lippspringes neuer Bürgermeister überzeugt: „Da wurde über die Jahre zu viel experimentiert, und Altbewährtes verschwand.“
Veranstaltungsort zu oft gewechselt
Als problematisch beurteilt Lange unter anderem den wiederholten Wechsel des Veranstaltungsortes, der sich ursprünglich in Nähe des Arminiusparks befand. Dann konzentrierte sich das Stadtfest auf den Bereich rund um das Rathaus und die Bielefelder Straße. Zuletzt fand das bunte Kirmesvergnügen im oberen Teil der Fußgängerzone Richtung Gartenschaugelände statt.
Auch beliebte Programm-Höhepunkte sind nach und nach aus dem Kirmes-Kalender verschwunden: Der historische Festumzug am Stadtfest-Sonntag ist inzwischen ebenso Geschichte wie der bayerische Frühschoppen im Festzelt. Unvergessen ist auch die Zeit, als Moderator Karl-Heinz Dorst zur großen Kirmes-Tombola einlud, bei der es sogar Fahrräder, Reisen oder einen leckeren Schinken zu gewinnen gab.
Nur noch wenige Höhepunkte
Neue Programmpunkte wie das Kürbiswiegen oder der Quellenlauf stießen nicht auf die erhoffte Resonanz und wurden wieder aus dem Programm genommen. Und das wiederum führte dazu, dass die ursprünglich viertägige Kirmes um einen Tag verkürzt wurde. Schließlich blieben nur wenige Höhepunkte übrig wie das Bierfassrollen, der Seniorennachmittag oder das Handwerkerfrühstück.
Weitere Veränderungen brachte das Jahr 2016 mit sich, als die Organisation der Herbstkirmes vom Stadtfestkomitee auf den Fachbereich Stadtmarketing überging. Für die notwendigen Absprachen mit den Schaustellern zeichnet dagegen weiterhin das örtliche Ordnungsamt verantwortlich.
Gerade erst gewählt, will der neue Bürgermeister das Bad Lippspringer Stadtfest neu beleben. „Unsere Herbstkirmes war immer auch so etwas wie ein Volksfest, das vom Engagement vieler Menschen gelebt hat. Wenn ein Neuanfang wirklich gelingen soll, braucht die Stadt in Zukunft die Unterstützung der örtlichen Vereine sowie möglichst vieler Bürger.“
Vorschläge gesucht
Lange möchte deshalb unmittelbar nach Amtsantritt eine Projektgruppe „Herbstkirmes“ ins Leben rufen, in der sich interessierte Vereine und Bürger einbringen können. Konkrete Ideen und Vorschläge nimmt Lange aber schon jetzt per E-Mail entgegen ([email protected]).
Die Bad Lippspringer Heidegeister haben ihm bereits ihre Hilfe zugesagt. „Wir würden gerne mitmachen“, sagt Obergeist Günter Schäfers. Das Stadtfest ist für den Verein traditionell Veranstaltungshöhepunkt im Jahreskreis.
Auch im Corona-Jahr 2020 hatten die Heidegeister zu ihrem traditionellen Rinderwurstessen eingeladen – wenn auch nur im kleinen Rahmen und unter strikter Beachtung der geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen.
Mit Christoph Rüther konnte Schäfers den künftigen Paderborner Landrat als einen von drei Ehrengästen besonders begrüßen; und der zeigte sich begeistert von der leckeren Bad Lippspringer Rinderwurst. Neben Rüther nahmen auch der neue Bad Lippspringer Bürgermeister Ulrich Lange und sein ebenfalls frisch gewählter Schlänger Amtskollege Marcus Püster an dem Treffen teil.
Hier geht’s zu ein paar Impressionen vom Stadtfest 2019.
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