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Gemeinde richtet Unterstützungstelefon für Senioren ein – Vermittlung von Hilfsangeboten

Schlangen schaltet Impf-Hotline

Schlangen

Wie kommen Senioren zu den Impfzentren, wenn sie weder Angehörige noch Nachbarn haben, die sie dorthin bringen? Mit dieser Frage besorgter Bürger musste sich Schlangens Bürgermeister Marcus Püster (CDU) in den vergangenen Tagen häufig auseinandersetzen. Und er hat folgende Antwort gefunden: Die Gemeinde Schlangen hat ein Unterstützungstelefon eingerichtet.

Per Lütje

In der Phoenix Contact-Arena in Lemgo ist das Impfzentrum des Kreises Lippe eingerichtet.

Unter der Nummer 05252/9751997 steht Ulrike Knickmann montags, mittwochs und donnerstags von 15 bis 18 Uhr für Fragen zur Verfügung. Die Gemeinde Schlangen möchte die Anfragen bündeln und versucht, weitere Hilfestellungen für die Seniorinnen und Senioren zu koordinieren. Ulrike Knickmann leitet normalerweise die Gemeindebücherei, die aufgrund der aktuellen Corona-Regelungen geschlossen ist.

„Da sich die Infrastruktur rund um die Impfzentren derzeit noch entwickelt, ist noch nicht klar, welche Fragen und Probleme auftauchen werden. Ich möchte deshalb die Fragen und Sorgen der Bürgerinnen und Bürger kennen, so dass ich für Schlangen Lösungen gemeinsam mit dem Kreis Lippe entwickeln kann“, erklärt Marcus Püster zu der Idee des Unterstützungstelefons.

Noch am Mittwoch vergangener Woche hatte Püster versucht, mit den anderen Bürgermeistern im Kreis Lippe eine einheitliche Lösung zu finden. Doch dort habe man sich nicht auf eine gemeinsame Strategie einigen können. „Der Handlungsbedarf scheint bei uns, die wir hinter einem Berg liegen, größer zu sein“, sagt Püster mit einer gehörigen Portion Selbstironie.

Und dass das Problem nicht aus der Luft gegriffen ist, macht der Verwaltungschef an folgenden Zahlen deutlich: So dauere die (einfache!) Fahrt zum Impfzentrum in der Lemgoer Phoenix Contact-Arena mit öffentlichen Verkehrsmitteln rund drei Stunden – Umstiege in Horn-Bad Meinberg und Detmold sowie einem abschließenden zehnminütigen Fußmarsch inklusive. Zwar könne man auch nach Paderborn fahren und dort in den Zug steigen – das sei etwas schneller, aber auch deutlich teurer. Apropos teuer: Eine Taxifahrt schlage nach Recherchen Püsters für Hin- und Rückfahrt mit 140 Euro zu Buche.

Der Schlänger Bürgermeister hätte sich gewünscht, dass die Impfung der Senioren auch im Bürgerhaus hätte stattfinden dürfen. So gibt es in Schlangen rund 600 Bürger, die 80 Jahre und älter sind. Und nicht jeder davon habe Angehörige oder Nachbarn, die sie nach Lemgo fahren könnten. In diesem Zusammenhang macht Marcus Püster darauf aufmerksam, dass ältere Menschen mit entsprechender Pflegestufe Anspruch auf einen kostenlosen Krankentransport haben könnten. Marcus Püster hofft, dass die Gemeinde Schlangen mit dem Unterstützungstelefon offene Fragen bei Senioren klären und Hilfe vermitteln kann.

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