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Pflegestation nimmt Vögel und Wildtiere aus dem Kreis Paderborn auf

Tierretter der Essenthoer Mühle brauchen Unterstützung

Essentho/Bad Wünnenberg

Mit einem arbeitsreichen Frühjahr und Sommer rechnet das Team der Vogelpflegestation Essenthoer Mühle. Damit in der Einrichtung kurz hinter der Kreisgrenze im Marsberger Ortsteil Essentho möglichst alle Tiere in Not versorgt werden können, sind die Helfer allerdings selbst auf Hilfe angewiesen.

 Wilfried und Mathilde Limpinsel führen gemeinsam mit ihrer Enkeltochter Anna Reichel, die einen Steinkauz in den Händen hält, die Vogelpflegestation  Essenthoer Mühle. Foto: Oliver Schwabe

Die „Vogelpflegestation für Greifvögel und Eulen Essenthoer Mühle“, ein eingetragener Verein, kümmert sich seit 1980 um hilfsbedürftige Wildvögel und Wildtiere und ist darüber hinaus auch in den Bereichen Wildtierforschung und „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ aktiv. Immer wieder sind Gruppen auf dem idyllischen Gelände der historischen Wassermühle zu Gast und informieren sich über die Einrichtung.

„In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Pfleglinge stetig gestiegen, darunter neben Greifvögeln und Eulen auch Singvögel und Säugetiere“, erzählt Anna Reichel. Sie ist die Enkeltochter von Wilfried Limpinsel, der die Station ins Leben geraufen hat. Anna Reichel unterstützt ihre Großeltern Wilfried und Mathilde Limpinsel in der Leitung der Einrichtung.

Soweit Kapazitäten frei seien, sei die Station in der Lage, fast alle einheimischen Wildvogel- und Wildtierarten aufzunehmen und zu versorgen, berichtet sie. Besonders zwischen April und August würden zahlreiche hilfsbedürftige Jungvögel und Jungtiere in der Essenthoer Mühle aufgenommen, aufgezogen und später wieder ausgewildert. Die Pfleglinge kommen vor allem aus dem Hochsauerlandkreis, den Kreisen Paderborn, Höxter, Waldeck-Frankenberg, Soest und Kassel; einige sogar aus anderen Bundesländern.

Dem Team ist es wichtig, für tierische Notfälle durchgängig erreichbar zu sein. Doch das ist nicht immer so einfach: Denn in der Essenthoer Mühle, die sich am Rande des Dorfes befindet, gibt es weder Mobilfunkempfang noch mobiles Internet, und auch mit mehreren Festnetztelefonen und WLAN könne leider nicht das gesamte, weitläufige Gelände abgedeckt werden. Sollte die Station nicht sofort erreichbar sein, sollten es Anrufer nach kurzer Zeit einfach noch einmal versuchen und dabei vorwiegend das Festnetz (02992/8684) oder die Mobilfunknummer (0175/6051530) nutzen, über die auch WhatsApp und weitere Nachrichtendienste zur Verfügung stehen, rät Anna Reichel.

Gesucht werden ehrenamtliche Fahrer für den Notfall

In diesem Jahr rechnet man in der Essenthoer Mühle nochmals mit einem großen Anstieg bei den Pfleglingszahlen, da einige größere und kleinere Anlaufstellen in der Umgebung ihren Betrieb einstellen oder reduzieren. Da es in der Region wenige Einrichtungen gebe, stelle sich die Station darauf ein, einen großen Teil der wegfallenden Kapazitäten aufzufangen.

Daher sind für die kommende Saison bereits Vorbereitungen getroffen worden: Das Equipment wurde aufgestockt und das Lager gefüllt. Als gemeinnütziger Verein ist die Essenthoer Mühle immer auf Spenden angewiesen. Aktuell werden außerdem ehrenamtliche Fahrer gesucht, die Wildtiere zur Station transportieren, wenn es die Finder selbst nicht können. Wer die Station in dieser Hinsicht unterstützen möchte, kann sich per E-Mail [email protected] melden.

Die Kosten für die Essenthoer Mühle steigen nicht nur im Zusammenhang mit den zunehmenden Pfleglingszahlen, sondern auch durch enorme Preissteigerungen beispielsweise bei Futter und Betriebskosten. Die Bemühungen der Station sind groß, genügend finanzielle Mittel zu bekommen, trotzdem müssen einige geplante Projekte wohl vorerst zurückgestellt werden. „Doch die Essenthoer Mühle wird sich den Herausforderungen stellen und auch weiterhin ihren wichtigen Beitrag zum Arten-, Tier- und Naturschutz leisten“, betont Anna Reichel.

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