Grundschulverbund Nordborchen-Alfen nutzt Lernmanagementsystem Logineo für digitalen Unterricht
„Eine neue Dimension des Lernens“
Nordborchen
Im ersten Lockdown lief der Distanzunterricht am Grundschulverbund Nordborchen-Alfen (GSV) noch weitestgehend auf Papier. Das ist mittlerweile anders. Die Schüler der dritten und vierten Klasse nutzen jetzt das digitale Klassenzimmer über die Lern-Plattform Logineo NRW LMS.
Nach und nach sollen demnächst auch die Jahrgangsstufen eins und zwei folgen. „Im Lernmanagementsystem von Logineo hat jede Klasse ihr eigenes digitales Klassenzimmer, in dem alle Fächer als Kursus angelegt sind“, erläutert Dagmar Gruß. Die GSV-Lehrerin ist Medienberaterin der Bezirksregierung Detmold und für den Kreis Paderborn zuständig.
Und so funktioniert das digitale Klassenzimmer: Die Lehrer bestücken ihre Fächer mit Unterrichts-Materialien, die die Schüler zuhause via App oder Internet aufrufen können. Diese können sie dann bearbeiten und zum Beispiel Lösungen oder Ergebnisse hochladen oder Fragen stellen.
Die Möglichkeiten sind hier vielfältig. „Lehrer können tagesaktuelle Aufgaben einstellen, Texte hochladen oder Themen mit Videos anreichern. Auch ein Quiz oder eine Umfrage sind möglich“, schildert Dagmar Gruß. Die Antworten erfolgen ebenfalls digital – manchmal sogar per kurzer Sprachnachricht.
Und das ist noch längst nicht alles. „Logineo bietet unglaublich viele Möglichkeiten. Als Lehrer kann man sich zum Beispiel genau anschauen, wer welche Aufgaben erledigt hat“, erzählt Dagmar Gruß. So könnten der individuelle Lernfortschritt verfolgt und Rückmeldungen an jeden Schüler einzeln gegeben werden.
Zeitintensiver Start
GSV-Leiter Christian Jakob berichtet, dass der Start mit Logineo während des ersten Lockdowns durchaus holprig war: „Alle Materialien waren ja auf das Lernen im Klassenzimmer ausgerichtet. Bücher, Arbeitszettel, Schaubilder.“ Das Kollegium habe von jetzt auf gleich auf digital umstellen müssen. „Die Arbeitsbelastung war und ist sehr hoch, aber wenn man einzelne Schritte mehrfach gemacht hat, weiß man, wie es geht“, sagt Jakob: „Wir als Schule haben davon profitiert, dass wir mit Dagmar Gruß eine Fachkraft vor Ort hatten.“ Die Medienberaterin gehört zu einem Team von Moderatoren, die Online-Seminare für Lehrer erstellen und Fragen beantworten.
Zeitintensiv waren am Anfang vor allem auch die ersten Schritte mit dem LMS, die sich einspielen mussten. Abläufe galt es neu zu strukturieren und viele Absprachen zu treffen. Christian Jakob schildert dies am Beispiel, ein Video für die Schüler zu erstellen: „Wenn man das selbst machen will, muss man sich erstmal einarbeiten, wie das geht. Zum Beispiel über Youtube.“ Für die Erstellung eines dreiminütiges Videos seien so durchaus mal drei Stunden vergangen. Christian Jakob: „Das spielt sich alles ein, je öfter man das macht. Beim zweiten oder dritten Mal ist es dann einfacher. Wir haben auch ein digitales Schulbüro mit einer Dauerkonferenz eingerichtet, in dem die Lehrer immer Fragen stellen konnten“, berichtet Christian Jakob.
Positive Rückmeldungen
Mittlerweile hat sich der Unterricht via Logineo eingespielt. Es ist eine neue Form des Lernens, bei der die Rückmeldungen sowohl von Eltern als auch von Schülern sehr positiv seien, freut sich Christian Jakob: „Es ist sogar so, dass Schüler von sich aus fragen, wann ich wieder neues Material online stelle oder wann in welchem Fach wieder etwas Neues kommt“, berichtet Dagmar Gruß. Sie gehört zu einem Team von Moderatoren der Bezirks-Regierung Detmold, die die Lehrer im gesamten Kreis via Online-Seminar schult. Wer Fragen hat, kann sich an die Medienberaterin oder ihre Kollegen wenden.
Das ist Logineo
Das Lernmanagementsystem Logineo unterstützt Lernprozesse digital und wird vom Land NRW kostenlos für Schulen zur Verfügung gestellt. Logineo besteht aus drei Teilen mit unterschiedlichen Funktionen: die Basis, das Lernmanagementsystem und der Messenger, in dem auch Videokonferenzen möglich sind. Auf lange Sicht ist geplant, die drei einzelnen Funktionen in einer zusammenzufassen, erläutert Michael Veldkamp. Er ist Fachberater Bildung Digitale Welt bei der Bezirksregierung Detmold: „Das LMS ist erst in den ersten Tagen der Pandemie aus dem Boden gestampft worden. Kollegen arbeiten Tag und Nacht und mit vollem Enthusiasmus an der Entwicklung. Hier und da hakt es, aber im großen Ganzen funktioniert es.“
Logineo erfülle deutsche Datenschutzbestimmungen, es gebe die Möglichkeit der Mitbestimmung und es sei kostenlos für die Schule. 230 Schulen haben sich in Ostwestfalen-Lippe bislang für die Basis-Funktion angemeldet, 260 für das Lernmanagementsystem.
Neue Art des Lernens
„Wenn die Pandemie abflaut, wird Schule nicht mehr das sein, was es vorher war. Wir haben so viel dazugelernt und sehen riesige Vorteile“, sagt Michael Veldkamp. Davon ist auch Schulleiter Christian Jakob überzeugt: „Wir wollen Logineo auf jeden Fall weiter nutzen, zum Beispiel für Konferenzen. Durch dieses System können Schüler die Grundlagen eines Themas zuhause in ihrem Tempo erarbeiten und diese werden dann in der Schule im Unterricht vertieft.“
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