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5000 Euro Preisgeld teilen sich ein Verein und ein Youtuber

Das sind die Empfänger des Heimatpreises der Gemeinde Borchen

Borchen

Zum zweites Mal konnte die Gemeinde Borchen den durch das Landesförderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“ ausgelobten Heimat-Preis im großen Sitzungssaal des Rathauses in einer kleinen Feierstunde an verdiente Gemeindemitglieder und Vereine überreichen. 

Von Helga Kloppenburg

Kleiner Empfang im Rathaus: Für den Umwelt- und Kulturverein Alfen nahmen Schriftführerin Karin Porsch (von links), Mitglied Friedhelm Ahrens, der erste Vorsitzende Josef Drüke und Kassierer Jürgen Gerasch den Preis entgegen. Der zweite Preis ging an Paul Budde. Überreicht wurden die Auszeichnungen von Bürgermeister Uwe Gockel. Foto: Helga Kloppenburg

„Heimatliches Miteinander wächst und gedeiht durch Netzwerke. Dabei sind wir auf engagierte Menschen angewiesen, die dies durch ehrenamtliche Arbeit fördern und zum Leuchten bringen!“, sagte Bürgermeister Uwe Gockel bei seiner Ansprache. Dafür wolle er diesen Mitbürgern mit der Verleihung des auf 5000 Euro dotierten Heimat-Preises 2022 danken. Über die Vergabe hatte der Schul-, Kultur-, Jugend- und Sportausschuss im November des vergangenen Jahres entschieden.

Den ersten Platz – und damit 3500 Euro – erhielt der Umwelt- und Kulturverein Alfen, der sich mit seinen rund 80 Mitgliedern seit 1988 um die Umwelt- und Naturpflege sowie um die Erhaltung der Natur- und Baudenkmäler kümmert. Konkret veranschaulichte der erste Vorsitzende und Landwirt Josef Drüke die ehrenamtlichen Arbeiten seines Vereins in einer kleinen Präsentation: Gerade erwachen demnach 450 Osterglocken in der Nähe des Kindergartens und rund um das Ehrenmal aus ihrem Winterschlaf, die er mit seinen Mitstreitern im Herbst zuvor gesetzt hat. Für dieses Jahr werden für den Herbst noch 1000 Krokusse und 250 Osterglocken gekauft. Auf seinem Hof „überwintern“ jedes Jahr 20 Bänke, die dort eingelagert und auf Vordermann gebracht werden.

In den vergangenen Jahren entstand nach und nach ein Lehrpfad aus 32 bunten Tafeln, davon zehn 2022 im Almegrund, die über heimische Hölzer und Vogelarten wie Schleiereule und Rabenkrähe informieren. Schade sei nur, so der Vorsitzende, dass auch die Mitglieder hier immer wieder mit mutwilliger Zerstörung der Tafeln und deren Halterungen zu kämpfen hätten. Deswegen sei es umso wichtiger, den Umweltschutzgedanke schon bei den Jüngsten zu wecken: Daher werden Führungen angeboten. Oder man stelle die Nistkästen nicht nur einfach auf, sondern nehme die Familien beispielsweise auf dem Dorffest auch mit, selbst aktiv zu werden: „Wir haben die Nistkästen vormontiert und die Kinder- und Jugendliche müssen diese nur noch zusammenstecken“, sagt Drüke.

23-Jähriger mit Youtube-Kanal übers Müllsammeln

Den zweiten Preis, dotiert mit 1500 Euro, erhielt der aus Nordborchen kommende 23-jährige Lehramtsstudent Paul Budde. Seit 2021 engagiert er sich ehrenamtlich im Umweltschutz, zieht regelmäßig mit Gummistiefeln, Handschuhen und Müllsäcken im Gepäck los, um Müll aus Alme und Lohne zu sammeln und so die Natur ein Stück weit wiederherzustellen. Dieses dokumentiert er auch in seinem Youtube-Kanall „Pick up trash!“, der mittlerweile mehr als 465 Abonnenten hat und 43 Kurzvideos beinhaltet. „Es kann nicht sein, dass die Alme und sein Nebenfluss Lohne so aussehen“, sagt er bei seiner Kurzpräsentation im Rathaus. Neben einer Waschmaschinentrommel, alten Auto- und Treckerreifen war sein größter Fund eine 50 Quadratmeter große Siloplane, die er – unterstützt von mittlerweile sechs Mitstreitern – aus dem Flussbett herausgezogen hat.

Lohne und Alme bieten günstige Bedingungen für Fische

Das freute Bürgermeister Gockel auch persönlich sehr, so sei ihm doch der kleine Fluss Lohne als Angler gut bekannt. Die Flussläufe der Alme und insbesondere der Lohne sind innerhalb des Naturschutzgebietes „Ziegenberg“ sehr naturnah ausgebildet, die günstige Lebensbedingungen für die Fischfauna und in den steinigen Steilufern und späteren Uferabbrüchen für Wasseramseln oder sogar den Eisvogel bieten.

Mit dem Landesförderprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen“ möchte das Land NRW das Engagement von Menschen für ihre Heimat wertschätzen und diese für lokale Besonderheiten begeistern. Bis zum 30. September können sich für dieses Jahr Einzelpersonen, Vereine und Institutionen mit Projekten, Aktionen und sonstigen Beiträgen, die aus ehrenamtlicher Arbeit hervorgehen, bewerben. Vorschläge mit aussagekräftiger Begründung sind bei der Gemeinde Borchen, Stabsstelle des Bürgermeisters, Unter der Burg 1, 33178 Borchen, einzureichen oder per E-Mail an [email protected] zu senden.

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