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Schüler schicken Friedenszeichen – 15.000 machen in mehreren Ländern mit

Rudolf-Steiner-Schule Schloss Hamborn initiiert Friedensnetz Waldorf

Borchen-Schloss Hamborn

Mit einem Peace-Zeichen aus 270 Schülern, die das Lied „Give peace a chance“ von John Lennon singen, hat sich die Rudolf-Steiner-Schule Schloss Hamborn an der europaweiten Aktion Friedensnetz Waldorf beteiligt. Die jüngeren Schüler bis Klasse fünf hatten zuvor auf der Johanni-Wiese einen Friedenskreis mit Kerzen gebildet und Friedenstauben mit ihren Wünschen für die Ukraine in die Luft steigen lassen.

Von Sonja Möller

Mit einem Peace-Zeichen aus 270 Schülern auf der Johanni-Wiese haben sich alle Schüler der Rudolf-Steiner-Schule Schloss Hamborn von Klasse 6 an an der Aktion Friedensnetz Waldorf beteiligt, die in Borchen initiiert wurde. Foto: Rudolf-Steiner-Schule Schloss Hamborn

Die Initiatoren der Aktion sind Tia ten Venne und Mischka Kaiser aus Schloss Hamborn, die mit ihrer Idee auf große Resonanz stießen. Sogar Schulen in Schweden und Georgien nahmen teil. Auch viele Kitas machten mit eigenen Aktionen mit.

„Wir möchten den Kindern damit die Möglichkeit geben, auch etwas tun zu können. Sie wollen helfen und ihre Solidarität zeigen“, sagt Tia ten Venne. Sie ist Lehrerin an der Rudolf-Steiner-Schule Schloss Hamborn und weiß, dass der Ukraine-Krieg ein großes Thema bei den Schülern ist. „Sie haben viele Fragen, weil sie zum Beispiel Dinge im Radio hören, aber nicht verstehen. Statt Antworten bekommen sie oft den Satz ’Dafür bist Du zu klein’ zu hören“, berichtet Tia ten Venne.

Die Schüler seien dankbar, wenn sie ihre Ängste und Sorgen in der Schule äußern und darüber sprechen könnten. „Viele sind auch relativ verzweifelt, weil sie sehen, dass Familien getrennt wurden und der Papa noch drüben ist“, schildert ten Venne. Aber auch jeder Friedensgedanke helfe und habe eine eigene Kraft.

Die Erst- bis Fünftklässler haben sich zu einem Friedenskreis auf der Wiese getroffen und ihre Friedenswünsche in den Himmel geschickt. Dazu wurden Friedenstauben fliegen gelassen. Foto: Rudolf-Steiner-Schule Schloss Hamborn

15.000 Schüler, Lehrer und Erzieher haben sich an der Aktion Friedensnetz Waldorf beteiligt und zeitgleich am Freitag um 11.30 Uhr ein Friedenszeichen und Gedanken der Solidarität in die Welt geschickt. „Es war wunderschön und die Kinder waren danach total beseelt, dass so viele mitgemacht haben. Auch einige unserer ukrainischen Gäste waren vor Ort und total gerührt von der Aktion“, berichtet Tia ten Venne. Zwei hätten sie hinterher weinend umarmt.

Die Aktion wurde an allen teilnehmenden Schulen gefilmt und soll jetzt zu einem Video zusammengeschnitten werden. Wenn es fertig ist, wird es auf der Internetseite https://friedensnetz-waldorf.de hochgeladen und auf Youtube geteilt. „Die Kinder hoffen, dass es die Menschen in der Ukraine erreicht und ihnen Hoffnung gibt“, sagt Tia ten Venne.

71 Geflüchtete in Hamborn

Im ehemaligen Altenwerk in Schloss Hamborn sind seit Freitag 71 Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht. „Damit sind wir voll. Alle Plätze sind belegt“, erzählt Gerd Bögeholz, Vorstandsmitglied der Rudolf-Steiner-Werkgemeinschaft Schloss Hamborn, auf Anfrage. Aktuell befinde man sich im Gespräch mit der Gemeinde bezüglich Organisation und Finanzierung. Als nächstes müssten alle Geflüchteten bei der Gemeinde registriert und bei der Ausländerbehörde angemeldet werden. Die meisten der Kriegsflüchtlinge, die in Schloss Hamborn untergekommen sind, sind Frauen mit Kindern und ältere Paare. „Wir haben 23 schulpflichtige Kinder hier und acht Kindergarten-Kinder. Auch ein paar Babys sind da“, berichtet Gerd Bögeholz. Im Fokus stehe jetzt, wie diese Kinder in Schule und Kita betreut werden könnten.

Über die aktuelle Entwicklung durch den russischen Angriff auf die Ukraine halten wir Sie in unserem Liveticker auf dem Laufenden.

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