Borchener Malteser und Hausmeisterdienst Weskamp unterstützen Frauenhaus Salzkotten bei Umzügen
Tatkräftige Hilfe beim Neuanfang
Salzkotten/Borchen
Oft braucht es Helfer, um aus einer unerträglichen Lebenssituation heraus zu finden und einen Neuanfang zu wagen. Helfer, die Mut machen und Möglichkeiten aufzeigen, aber auch Helfer, die einfach anpacken. So wie die Borchener Malteser und Manfred Weskamp, Inhaber eines Hausmeisterdienstes in Paderborn.
Sie unterstützen seit einigen Wochen ganz praktisch das Team des Salzkottener Frauenhauses in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF). Wenn die Frauen – viele von ihnen haben auch Kinder mit dabei – den Schutz des Frauenhauses verlassen und eine eigene Wohnung beziehen können, helfen sie beim Umzug, bauen Möbel zusammen, hängen Lampen auf oder schließen die Waschmaschine an, alles ehrenamtlich.
„Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar“, sagt Cornelia Schmiegel, Mitarbeiterin beim SKF. Und so geht es auch den betroffenen Frauen. „Ich glaube, ich habe bei einem Einsatz noch nie so oft ein strahlendes Gesicht gesehen und ein Danke gehört“, berichtet Benjamin Hesse, der für die Malteser schon bei mehreren Umzügen dabei war.
Zwischen einem Tag und einem Jahr, berichtet Cornelia Schmiegel, hielten sich die Schutz suchenden Frauen und Kinder in der Einrichtung in Salzkotten auf, deren Adresse übrigens wohlweislich nicht bekannt gegeben wird. „Es dauert so lange, wie es dauert, rausgeschmissen wird bei uns niemand“, sagt sie.
Das Team des SKF hilft den Frauen, die meist aus gewalttätigen Beziehungen geflüchtet sind, dabei, in ihrem neuen Leben wieder Fuß zu fassen und auch eine Wohnung zu finden. Das sei zurzeit im Raum Paderborn, zumindest für Singles, gar nicht so schwierig, erzählt Cornelia Schmiegel. Denn weil das Coronavirus den Uni-Betrieb lahmlegt, seien aktuell viele Wohnungen frei, die sonst von Studenten belegt wären. Problematischer könne es für Frauen mit Kindern sein, ein neues Zuhause zu finden.
Doch ist irgendwann der Mietvertrag unterschrieben, erscheint für viele Frauen, die auf sich allein gestellt sind, der Umzug wie eine große Hürde. Hier springen die Malteser und Hausmeister Manfred Weskamp mit seinem Team von fünf Mitarbeitern ehrenamtlich ein.
Durch die Corona-Pandemie gebe es aktuell keine Großveranstaltungen, bei denen die Hilfe der Malteser gefragt sei, sagt Ortsbeauftragter Andreas Berlage. Und auch die Sanitätsdienste bei Karnevalsveranstaltungen, die in einem normalen Jahr jetzt eigentlich an der Reihe wären, fallen weg. „Unsere Mitglieder möchten aber gerne etwas tun“, betont er. Da komme die Umzugshilfe gerade recht.
Allerdings, betont Berlage und ist darin mit Manfred Weskamp einig, soll die Unterstützung für das Salzkottener Frauenhaus nicht enden, wenn sich der Alltag wieder normalisiert, sondern dauerhaft bestehen bleiben. Darüber freut sich Cornelia Schmiegel. Denn ob in Corona- oder in normalen Zeiten, der Bedarf nach Hilfe sei groß: „Unsere acht Zimmer sind eigentlich immer voll ausgelastet.“
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