Bürener Angelfreunde engagieren sich im Artenschutz
Hilfe für die Äschen
Büren (WB). Seit vier Jahren läuft eine von den Angelfreunden Almetal initiierte Rettungsaktion für Fische in den heimischen Flüssen und Bächen. Unter dem Titel »Hilfe für die Äschen« hat die eigens gegründete Hegegemeinschaft Almeäschen in Zusammenarbeit mit dem Landesfischereiverband das Projekt erfolgreich auf den Weg gebracht.
Viel Lob bekam die Hegegemeinschaft jetzt vom Vorsitzenden des Fischereiverbandes NRW, Johannes Nüsse, der einer Einladung nach Ringelstein gefolgt war. Zudem konnte der Vorsitzende der Hegegemeinschaft, Fritz Becker aus Harth, vom Vorsitzenden der Stiftung Wald, Wild und Flur in Europa, Ulrich Prill, einen Scheck über 1000 Euro für das Projekt entgegennehmen.
Um den Schutz der Äschen grenzübergreifend in den Gewässern Lippe, Alme, Afte, Altenau, Pader und Heder gewährleisten zu können, wurde die Hegegemeinschaft gegründet. Ihr gehören sieben Fischereigenossenschaften und 24 Angelvereine, der Wasserverband Obere Lippe, die Biologische Station Paderborn-Senne, der Landesfischereiverband Westfalen-Lippe, der Kreis Paderborn, die Städte Büren und Bad Wünnenberg, die Gemeinde Borchen und die Graf Spee’sche Forstverwaltung an.
Um den Fortbestand der Äschen zu sichern, wurde in den vergangenen Jahren an ausgewählten Laichplätzen in der Alme ein Laichfischfang durchgeführt. Rund 200 Fische wurden von 2013 bis 2016 gefangen und in die Teichanlage der Angelfreunde Almetal Büren gebracht. Aufgezogen werden diese Setzlinge dann im Möhnesee, in Warstein und in Ringelstein. Wenn die Fische die erforderliche Größe erreicht haben, werden sie in den heimischen Gewässern wieder ausgesetzt. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet. Dass die Angelfreunde bereits Erfolge verzeichnen, unterstrich Fritz Becker. So gab es im Jahr 2016 rund 64 000 Äschebrütlinge. Im gleichen Jahr konnten 1600 einsömmige Äschen gezählt werden. Und 2017 wurden insgesamt 17750 Äscheeier gewonnen.
Bei ihrem Besuch bei der Hegegemeinschaft nutzen die Gäste auch die Gelegenheit, sich über den Stand der Aufzucht in Ringelstein und über die Renaturierung der Alme im Bereich Ringelstein zu informieren. Hier wird die Alme wieder in ihr altes Flussbett umgeleitet, wodurch sich das Fließgewässer verlangsamt und eine zusätzliche Flusslänge von 650 Metern entsteht.
»Das ist eine sehr gute Sache für die Ökologie, und sie fördert den Lebensraum der Tiere«, lobte Ulrich Pröll. Sorgen bereiten den Züchtern und Angelfreunden aber weiter die Überdüngung der Flächen an den Gewässern und der Kormoran. Noch in den 1970er Jahren galt der als fast ausgestorben. Durch die europaweite Unterschutzstellung entwickelte sich der Vogel zu einem Fischräuber. Doch bereits im Sommer soll laut Johannes Nüsse die Unterschutzstellung des Kormorans in NRW aufgehoben werden.
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