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Künstler Jakob Ganslmeier führt durch seine Sonderausstellung „Haut, Stein“

Portraits von Neonazi-Aussteigern sind im Kreismuseum Wewelsburg zu sehen

Büren-Wewelsburg

Das Kreismuseum Wewelsburg zeigt aktuell die Sonderausstellung „Haut, Stein (&) Poetry Is Out of Place“. Am Sonntag, 12. März, ist Künstler Jakob Ganslmeier vor Ort und steht Interessierten Rede und Antwort.

Bei der Ausstellungseröffnung im Nordturm der Wewelsburg (von links): Hans-Bernd Janzen (stellvertretender Landrat), Museumsleiterin Kirsten John-Stucke, Künstler Jakob Ganslmeier und Volker Kohlschmidt (Projektkoordinator NRWeltoffen). Foto: Kreismuseum Wewelsburg

„Die Ausstellung von Jakob Ganslmeier ist ein Experiment für uns“, erläuterte Museumsleiterin Kirsten John-Stucke bei der Ausstellungseröffnung. Mit Ganslmeiers Portraits  von Aussteigern aus der Neonazi-Szene lasse sich die SS-Architektur im Nordturm perfekt konterkarieren. „Das sind brandaktuelle Themen, die Jakob Ganslmeier hier anspricht“, so die Museumsleiterin.

„Poetry Is Out of Place“ wird bis zum 19. März im Sonderausstellungsraum gezeigt. „Haut, Stein“, in Zusammenarbeit mit der Organisation Exit-Deutschland, ist bis zum 16. April im ehemaligen Obergruppenführersaal zu sehen. Der Zugang erfolgt durch die Erinnerungs- und Gedenkstätte. Der Eintritt ist frei.

Die künstlerische Arbeit „Haut, Stein“ von Jakob Ganslmeier thematisiert den Ausstieg ehemaliger Neonazis sowie den Umgang mit historischen NS-Symbolen in der Architektur des öffentlichen Raums. Das Gesamtprojekt stellt die individuellen Geschichten in einen gesellschaftlich-politischen Zusammenhang – und die Frage: Wie vergangen ist die deutsche Vergangenheit?

Gleichzeitig zeigt Ganslmeier Videoinstallationen aus der Werkgruppe „Poetry Is Out of Place“, in der er sich mit Täterperspektiven und heutigen Radikalisierungsmechanismen   auseinandersetzt.

Am Sonntag, 12. März, haben Interessierte von 15.30 bis 17.30 Uhr die Möglichkeit, an einer Führung durch die Sonderausstellung mit dem Künstler Jakob Ganslmeier teilzunehmen. Anmeldungen werden unter [email protected] erbeten.

Außerdem bietet das Kreismuseum am Sonntag, 12. Februar, eine Führung durch die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ an. Beginn ist um 15 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangsfoyer der Erinnerungs- und Gedenkstätte am Vorplatz der Wewelsburg.

Lokale Geschichte der SS

Der Rundgang führt durch die historischen Räume des ehemaligen Wachgebäudes, in denen die Ausstellung auf einer Fläche von 850 Quadratmetern die lokale Geschichte der SS in der Wewelsburg und des hiesigen Konzentrationslagers in eine umfangreiche Gesamtdarstellung der Schutzstaffel einbettet. Die etwa zweistündige Führung beinhaltet auch die Besichtigung der in NS-Architektur erhaltenen Räume im Nordturm der Wewelsburg.

Im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus steht Jakob Ganslmeier am Donnerstag, 16. März, von 18 bis 18.45 Uhr im Nordturm für Rückfragen zur Verfügung. Anschließend findet um 19 Uhr im Burgsaal ein Podiumsgespräch zum Thema „Rechtsextremismus heute“ mit dem Künstler Jakob Ganslmeier, Fabian Wichmann von Exit-Deutschland und einem Aussteiger aus der rechten Szene statt. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung und das Begleitprogramm werden in Kooperation mit dem Demokratiebüro „Vielfalt-lieben“ des Kreises Paderborn veranstaltet und gefördert von der Landeskoordinierungsstelle gegen Rechtsextremismus und Rassismus im Rahmen des Landesprogramms „NRWeltoffen“.

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