Geflügelpest in einem weiteren Betrieb im Kreis Paderborn ausgebrochen – Beobachtungszone bis in den Kreis Gütersloh
30.000 Masthähnchen in Delbrück-Hagen getötet
Delbrück/Lichtena...
Nach dem Ausbruch der Geflügelpest in einem Betrieb in Delbrück-Hagen sind am Karfreitag 30.000 Masthähnchen getötet worden. Das teilte der Kreis Paderborn mit. Das Friedrich-Loeffler-Institut habe am selben Tag bestätigt, dass die Tiere mit dem hoch ansteckenden Geflügelpestvirus H5N8 befallen waren.
Daraufhin hatte der Kreis den drei Kilometer großen Sperrbezirk und das zehn Kilometer große Beobachtungsgebiet verschoben – etwas in Richtung Delbrück. Die neue Beobachtungszone reicht bis in den benachbarten Kreis Gütersloh und betrifft laut der dortigen Kreisverwaltung Ortsteile von Verl, Rietberg und Langenberg.
Eine Aufstallpflicht bleibt weiterhin für den gesamten Kreis Paderborn bestehen.
„Der neue Ausbruchsbetrieb befindet sich am Rande des jetzigen Sperrbezirkes,“ wurde die Leiterin des Veterinäramtes, Elisabeth Altfeld, zitiert. Einige Geflügelhaltungen, die bisher im Beobachtungsgebiet lagen, liegen nun im Sperrbezirk und müssen strengere Auflagen beachten. Etwa 100 zusätzliche Geflügelhaltungen, die bisher in keiner der beiden Zonen lagen, sind nun erstmal von weiteren Auflagen nach der Geflügelpestverordnung betroffen.
Im Sperrbezirk des Kreises Paderborn gibt es den Angaben zufolge gut 160 Geflügelhaltungen mit einem Gesamtbestand von fast 834.000 Stück Geflügel; im Beobachtungsgebiet sind es im Kreis Paderborn 480 Haltungen und im Kreis Gütersloh rund 500.
Am 21. und 22. März 2021 wurden in Delbrück-Westenholz aufgrund der Geflügelpest bereits in einem Betrieb 30.000 und in einem anderen 100.000 Junghennen getötet werden. Die nach einem Ausbruch in Lichtenau-Henglarn erfolgten Untersuchungen wurden abgeschlossen und das Beobachtungsgebiet dort aufgehoben. Am 3. März war dort in einer Hobbyhaltung die Geflügelpest ausgebrochen. Das Friedrich-Loeffler-Institut hatte die hoch ansteckende Virusform H5N8 nachgewiesen. Rund 50 Tiere waren eingeschläfert worden.
Wie berichtet, hatte sich die Geflügelpest nach Informationen des NRW-Umweltministeriums über einen Betrieb aus Delbrück auch nach Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern ausgebreitet. Infizierte Tiere wurden demnach per Lastwagen in andere Bundesländer gebracht und dort vermarktet.
Die Tierkrankheit wird auch Vogelgrippe genannt. Sie ist Experten zufolge für Menschen ungefährlich.
Was ist zu tun bei einem Verdacht auf Geflügelpest?
Bei Verdacht auf Geflügelpest sollte umgehend das Veterinäramt unter der 05251/3083939 kontaktiert werden, rät die Kreisverwaltung. Das Amt ist von Montag bis Freitag (9 bis 16 Uhr) erreichbar – außer Ostermontag. Außerhalb der Servicezeiten des Infotelefons können die Veterinäre über die Kreisleitstelle unter der 02955/76760 erreicht werden.
Werden außerhalb von Haltungen tote Wildvögel gefunden, könnte dies ein Indiz dafür sein, dass sich unter der wilden Population das Virus verbreitet. „Deswegen bitten wir alle Bürgerinnen und Bürger große tote Wildvögel zu melden wie wildes Wassergeflügel, Greifvögel, Störche oder Kraniche. Bitte fassen Sie die Tiere nicht selbst an, um eine unbeabsichtigte Weiterverbreitung des Virus zu vermeiden“, sagte Altfeld. Totfunde können über das Info-Telefon Geflügelpest gemeldet werden oder per Mail unter [email protected]
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