Theodor Meschede übergibt zum 1. Februar sein Fachgeschäft in Delbrück an Simone Kuhfuß
Neues Kapitel in der Buchhandlung
Delbrück
Für Bücherfreunde wird am 1. Februar in Delbrück ein neues Kapitel aufgeschlagen. Theodor Meschede hat seine Buchhandlung an der Oststraße verkauft. Bücher wird es an dieser Adresse aber auch weiterhin geben.
Simone Kuhfuß, die in Altenbeken bereits einen Buchladen betreibt, wird das Geschäft übernehmen.16 Jahre lang hat Theodor Meschede die Buchhandlung geführt. Eine weitere besitzt er in Salzkotten, diese bleibt auch weiterhin in seinem Besitz.
Simone Kuhfuß wird das Geschäft in Delbrück unter dem Namen „Der Buchladen“ weiterführen und Meschedes Mitarbeiterinnen Barbara Lindthaler, Helga Pundt und Gabriele Sallen übernehmen. „Das war Theodor Meschede wichtig und das ist auch für mich eine gute Sache, denn so habe ich Mitarbeiterinnen, die für die Delbrücker vertraute Gesichter sind und auf die ich mich verlassen kann“, sagt Simone Kuhfuß.
Die 48-Jährige bezeichnet sich als „Buchhändlerin mit Leib und Seele“. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung in der Uni-Buchhandlung Meier in Paderborn. „Dort hatte ich anschließend die Chance, die Filiale zu leiten“, erinnert sich die Altenbekenerin. Auch Delbrück kennt Simone Kuhfuß bereits gut, arbeitete sie doch zehn Jahre lang im „Bücherturm“ am Kirchplatz und auch bei Meschede an der Oststraße. Vor knapp 16 Jahren wagte sie mit dem Buchladen in Altenbeken den Sprung in die Selbstständigkeit.
„Die Idee, eine zusätzliche Filiale zu eröffnen, hatte ich schon eine ganze Weile“, sagt Kuhfuß im Gespräch mit dem WV. „Als das Angebot kam, Meschede in Delbrück zu übernehmen, hatte ich das Gefühl: Das passt.“ Wie ihre Neueröffnung aber genau vonstatten gehen wird, ist ungewiss: „Ich hatte trotz Corona lange Zeit gehofft, dass wir zum 1. Februar öffnen und dann auch Kunden in den Laden lassen dürfen, aber mein Gefühl sagt mir, dass das am 1. Februar noch nicht wieder möglich sein wird.“
Vermutlich wird sie also nur unter „Coronabedingungen“ eröffnen können: Die Kunden haben dann wie in Altenbeken auch die Möglichkeit, Bücher oder andere Artikel vorzubestellen und an der Ladentür abzuholen. Der Buchladen an der Oststraße ist vom 1. Februar an für entsprechende Bestellungen per E-Mail unter [email protected] sowie montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 16 Uhr auch telefonisch unter 05250/998786 zu erreichen. „In Altenbeken klappt das gut, ich bin meinen Kunden sehr dankbar, dass sie dem heimischen Einzelhandel auch in diesen schweren Zeiten die Treue halten“, sagt Simone Kuhfuß.
Die Kaufverhandlungen mit Theodor Meschede seien für alle Seiten fair über die Bühne gegangen. Meschede selbst schreibt in einem Kundenaushang, nach 16 Jahren in Delbrück und über 30 Jahren Selbstständigkeit sei es für ihn nun Zeit, an den Ruhestand zu denken und dafür die Weichen zu stellen. In Delbrück hatte er als Mitveranstalter gelegentlich auch bekannte Autoren oder Schauspieler in die Stadt am schiefen Kirchturm eingeladen, so zum Beispiel den inzwischen verstorbenen Hellmuth Karasek oder Walter Sittler.
In ihrem Buchladen in Altenbeken sei vor der Corona-Pandemie die Veranstaltungsreihe „Bücherabende“ sehr gut angenommen worden, sagt Simone Kuhfuß. „Wenn sich in Delbrück alles eingespielt hat und Corona es wieder zulässt, sind solche Buchvorstellungen dann dort auch eine Möglichkeit.“ Neben Büchern wolle sie an der Oststraße auch kleine Geschenkartikel, Mitbringsel und weiterhin Glückwunschkarten verkaufen, sagt Kuhfuß.
Und was liest eine Buchhändlerin selbst am liebsten? „Eigentlich kann man das mit alles außer Science Fiction und Fantasy zusammenfassen. Krimis gehen immer, historische Romane ebenso, und es muss auch nicht immer schwere Kost sein“, sagt die 48-Jährige abschließend.
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