Spätestens ab Herbst drohe ein „ernsthaftes Problem“
Betrieb aus Delbrück gehen die Flaschen aus: Kunden sollen Leergut zurückbringen
Delbrück
Die Obstkelterei Brautmeier richtet sich mit einem besonderen Appell an ihre Kunden: Dem Unternehmen geht das Leergut aus. Für den Familienbetrieb in Delbrück-Ostenland kann diese Entwicklung schwerwiegende Folgen haben.
Verkaufte Getränkekisten und Flaschen kommen nur zögerlich bis gar nicht mehr zurück, heißt es in einer Mitteilung: „Sie verweilen teils lange Zeit zu Hause bei den Kunden.“ Auf Dauer stelle die Leergutknappheit ein großes logistisches Problem für das Familienunternehmen dar.
„Wenn die Tendenz so vorangeht oder die Leergut-Rückgabe noch weiter zurückgeht, haben wir spätestens im Herbst zur Erntezeit ein ernsthaftes Problem“, berichtet Inhaber Josef Brautmeier und erklärt: „Ab dem Spätsommer herrscht bei uns Hochbetrieb. Zur Erntezeit ist bei uns Apfel- und Birnenannahme. Wir keltern dann die Säfte hier vor Ort in unserer Obstkelterei und füllen direkt und frisch ab. Nur schlecht, wenn keine Flaschen mehr zur Verfügung stehen!“
Der Marktanteil an Glasflaschen sei sehr gering. Die meisten Getränke werden in Plastikflaschen abgefüllt. Problem für das Unternehmen: „Glasflaschen werden momentan nicht mehr nachproduziert, da der Preis für Glas extrem angestiegen ist. Gleiches gilt für die Herstellung der Getränkekisten“, heißt es vonseiten des Betriebs.
Die Obstkelterei ist auf das Leergut angewiesen, da die Produktions- und Abfüllungsanlagen auf genau die verwendeten Glasflaschen eingestellt ist. Der Appell: Kunden sollen leere Pfandflaschen, die bei dem Unternehmen selbst oder Partner-Händler im Kreis Paderborn gekauft wurden, zeitnah wieder zurückbringen. Entweder direkt beim Betrieb in Delbrück-Ostenland oder bei den Verkaufsstellen.
Der letzte Ausweg aus dem Dilemma wäre der Rückkauf von Glasflaschen aus großen Leergutlagern. „Dies verursacht unnötige Transportwege und Kosten. Wir wollen schließlich nicht unsere Saftpreise neu anpassen müssen“, so das Unternehmen. Die verwendeten Glasflaschen könnten nach der Sterilisation bis zu 50 Mal wieder aufs Neue befüllt werden.
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