54 Oldtimer nehmen bei achter Hövelrallye 133 Kilometer in Angriff
Ost-Rennpappe trifft auf West-Boliden
Hövelhof (WB). Zur achten Hövelrallye lud am Tag der Deutschen Einheit der Automobilclub Hövelhof ein. „Wir richten die Ausfahrt in diesem Jahr erstmals als eigenständiger Ortsverein des ADAC aus“, freute sich Moderator Nico Streblau über insgesamt 54 Starter.
Auf die Teilnehmer aus ganz OWL wartete eine 133 Kilometer lange Strecke durch das südliche Emsland, das Lipperland und das Delbrücker Land. Dabei galt es, sieben verschiedene Prüfungen zu absolvieren. Die erfolgreichsten Fahrer erhielten am Abend beim festlichen Abschluss im Hotel Victoria ihre Pokale.
„Zunächst wird bei der Streckenplanung die Region festgelegt, in die es gehen soll. Dann wird eine Streckenübersicht am Computer verfeinert und anschließend abgefahren. Nachdem die Strecke zu Papier gebracht ist, werden die Unterlagen bei den jeweils durchfahrenen Kreisen zur Genehmigung vorgelegt“, erläuterte Jürgen Görts vom Organisationsteam. Diese wichtige Vorarbeit nimmt rund ein Jahr in Anspruch. „Wir sind froh, dass wir die Ausfahrt machen können. Es wogte lange hin und her, doch je näher die Hövelrallye rückte, desto größer wurde die Vorfreude“, dankte Jürgen Görts allen fleißigen Helfern. So blieb die Hövelrallye als öffentliche Veranstaltung vom Hövelmarkt übrig.
Von Hövelhof aus führte der Rundkurs die 54 Teilnehmer zu den Emsquellen und von dort aus in Richtung Horn-Bad Meinberg. Über Altenbeken und Lippspringe ging es zur Mittagsrast nach Sennelager. Anschließend führte die Strecke über Sande, Thüle, Delbrück und Ostenland zurück nach Hövelhof. Insgesamt sieben Prüfungen galt es zu bewältigen. Am Nachmittag trafen sich die Oldtimerfahrer auf der Zieglerstraße, von wo aus es im Konvoi durch Hövelhof und zum Abschluss im Hotel Victoria ging. „Die Sicherheit der Teilnehmer ist uns wichtig, so dass wir ein Hygienekonzept erstellt haben, das selbstverständlich auch für den Abschluss gilt“, betonte Nico Streblau.
Jürgen Görts
Bei den Prüfungen mussten beim „Schattenspiel“ die Silhouetten verschiedener Oldtimer erkannt werden. Beim Lichttest musste eine Lampe verkabelt und so zum Leuchten gebracht werden. Bei der Station Waage-Mut galt es, das Gewicht verschiedener Auto-Kleinteile zu schätzen, und beim Stopp „Wasserträger“ musste ein gefüllter Wasserbecher mit dem Auto durch einen Parcours transportiert werden. „Der Becher wird vom Beifahrer aus dem Fenster gehalten. Wer am wenigsten Wasser verliert, erhält die wenigsten Strafpunkte“, erklärte Jürgen Görts. Beim Entwickeln der kniffeligen Aufgaben wirkte der ganz Club und die Familie mit. „Da hat dann einer eine Idee, und alle überlegen, wie das umgesetzt werden kann. Da ist Kreativität gefragt“, so Görts.
Duell zwischen Trabant und BMW
Auf der Strecke lieferten sich dabei ein Trabant 601 und BMW 318is E30 ein spannendes Duell. Während der Eigenumbau des zwischen 1964 und 1990 2,8 Millionen Mal gebaute Trabant P 601 mit Faltdach, viel Patina und dem typischen Motorengeknatter glänzte, hörte man dem BMW seine Rallyegeschichte am satten Sound an.
„Wir haben uns am Tag der deutschen Einheit ganz spontan für den Trabi entschieden“, so der Fahrer. Doch auch der BMW hat eine Ostvergangenheit. Der 136 PS starke Rallye BMW wurde 2011 in Löbau bei Görlitz von seinem heutigen Besitzer, Thorsten Naumann, erworben. Der im Jahr der Wende, 1989, zugelassene BMW schafft 203 Stundenkilometer Spitze und ist bei vielen Retro-Rallyes unterwegs. Hierfür wurde er Stück für Stück umgebaut. „Der Wagen wurde nach den Regeln der Retro-Rallyes aufgebaut, mit Überrollbügel, Schalensitzen, Hosenträgergurten und Feuerlöscher“, sagte Thorsten Neumann, dem man den Spaß an seinem „alten Schätzchen“ anmerkte.
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