LWL-Museum stellt Materialien zur Verfügung
Inhalte der Latein-Ausstellung im Kloster Dalheim sind jetzt online erhältlich
Lichtenau-Dalheim
Gute Nachrichten für Latein-Fans: Auch nach Ende der Sonderausstellung „Latein. Tot oder lebendig?!“ im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau-Dalheim bleiben Inhalte der beliebten Schau erhalten. Sie stehen künftig online zur Verfügung.
Insgesamt drei Erklärfilme jeweils in lateinischer und deutscher Sprache, die Audio-Dateien einer Cicero-Rede und einer Ode von Horaz sowie einen sechsteiligen Podcast stellt die Stiftung Kloster Dalheim digital zur Verfügung. Die Inhalte können jetzt gebündelt über die Website des Museums abgerufen werden. Auch eine Führung auf den Spuren des Lateinischen über das Gelände des ehemaligen Klosters Dalheim ist buchbar.
Geeignet seien die Medien insbesondere für Lateinlehrer sowie Lerngruppen, aber auch für alle, die jenseits des schulischen Unterrichts auf unterhaltsame Weise mehr über die vermeintlich tote Sprache erfahren möchten. Das LWL-Landesmuseum reagiert damit auch auf eine große Nachfrage: Rund 40.000 Menschen besuchten die Latein-Schau, darunter viele Schulklassen und Lateinkurse.
„Nach Ende der Ausstellung mehrten sich die Anfragen, wir sollten die Inhalte der Ausstellung der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen“, berichtet Museumsdirektor Dr. Ingo Grabowsky: „Das zeigt, dass wir mit unserer Themenwahl und der Art der Präsentation das Interesse der Museumsgäste getroffen haben.“
Die Ausstellung erzählte 2100 Jahre lateinische Sprachgeschichte anhand von elf Biografien von Cicero bis Asterix. Eine interaktive Präsentation mit großem Medieneinsatz öffnete den Weg zur Betrachtung der Sprache fernab vom Image des Schülerschrecks. „Ein Vorteil von Museen als außerschulische Bildungsträger ist ja, dass sie keinen festen Lehrplänen folgen, sondern sich den Stoffen und ihrer Umsetzung frei nähern können“, sagt Grabowsky. Der Bedarf an zeitgemäßem Material zur Vermittlung der lateinischen Sprache sei groß.
Gemeinsam veröffentlicht werden nun – jeweils in deutscher und in lateinischer Sprache – drei rund fünfminütige Erklärfilme zu den Anfängen und der Verbreitung der Sprache Latein, ihrer weiteren Entwicklung sowie zur Bedeutung des Lateins als Wissenschaftssprache.
Auch die eigens für die Ausstellung eingesprochenen Texte für Hörstationen werden veröffentlicht. Dabei handelt es sich zum einen um den rund zweiminütigen Ausschnitt einer Cicero-Rede aus dem Jahr 63 v. Chr. (2. Rede gegen Catalina, „O tempora, o mores!") sowie um die kurze Passage einer Ode des Horaz von ca. 23 v. Chr. (Ode "An Leukonoë“, „Carpe diem!"). Vorgetragen von Prof. Dr. Wilfried Stroh (München) und der Bochumer Latein-Expertin Prof. Dr. Claudia Klodt, geben die beiden Audio-Dateien einen Eindruck der römischen Rede- und Dichtkunst.
Die Inhalte werden flankiert von dem sechsteiligen Podcast "Hocus, locus, jocus – über Latein und seine Geschichte“unter Redaktion des Journalisten Lars Faulenbach. Die Stücke widmen sich den Themen „Latinitas viva - Lebendiges Latein für Latin Lovers“, „Virus, Corona und die ganze Digitalisierung - Latein in unserer modernen Sprache“, „Die spinnen, die Römer - Latein in der Popkultur“, „Cicero - der Mörder des Lateinischen“, „Lateinlehrer und Lateinunterricht - eine Liebeserklärung?“ und „Klassischer Schweinskram? Die Römer und die Kunst der Liebe“.
Die Materialien stellt die Stiftung Kloster Dalheim digital über ihre Website im Internet http://www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org zur Verfügung. Wer dann immer noch nicht genug Latein hatte, der ist ins Kloster Dalheim eingeladen. Hier führt der Rundgang „Fortuna comite - Mit dem Glück als Begleiter“ Erwachsene und die Schulklassen 9 bis 13 auf den Spuren des Lateinischen durch die Klosteranlage.