Straßenbeleuchtung nur bei Bedarf – Pilotprojekt in Atteln
Schlaue Laternen denken mit
Lichtenau-Atteln (WB/han). Diese Straßenlaternen denken mit. Geht jemand vorbei, leuchten sie. Ist der Weg verlassen, gehen sie aus. Sie stehen in Lichtenau-Atteln und sind die ersten ihrer Art in ganz Ostwestfalen.
Die Dr.-Schmücker-Straße, die vorbei am Sportplatz zum Naturbad, zur Schützenhalle und zu den Wohnmobil-Stellplätzen führt, war bisher nicht beleuchtet. »Wir haben uns schon lange gewünscht, dass sich das ändert«, sagt Ralf Zumbrock, Vorsitzender des Trägervereins des Naturbades Altenautal.
Weil es je nach Saison und Tageszeit aber sehr unterschiedlich ist, wie sehr der Weg genutzt wird, ist es nicht nötig, dass die Lampen die ganze Nacht hindurch brennen.
Die intelligente Straßenbeleuchtung, die vor einigen Tagen installiert worden ist, ist da also die perfekte Lösung. Entwickelt hat sie Helmut Grawe, Projektleiter beim Energieversorger Innogy.
Die Westnetz hat die Leitungen gelegt, einen Schaltkasten und neun Laternenmasten aufgestellt und sie mit modernster und energiesparender LED-Technik ausgerüstet.
Der Clou sind aber die ebenfalls installierten Bewegungs- und Helligkeitssensoren, verknüpft mit einer Zeitsteuerung. Sie sorgen dafür, dass sich die Lampen bei Dunkelheit einschalten, wenn jemand die Dr.-Schmücker-Straße begeht oder befährt.
Gibt es kein weiteres Sensorsignal, schaltet sich die Beleuchtung nach zwei Minuten wieder aus. Und zwar nicht mit einem Schlag, sondern es wird nach und nach wieder dunkler. Dazu trägt auch bei, dass alle neun Leuchtköpfe untereinander kommunizieren.
»So können sich die Augen umstellen, das ist angenehmer«, sagt Helmut Grawe. Außerdem sollen die Anwohner auf der anderen Seite des Sportplatzes nicht durch einen abrupten Wechsel zwischen Helligkeit und Dunkelheit gestört werden.
Sichergestellt ist, dass nicht eine vorbeiflitzende Feldmaus oder eine streunende Katze das Licht einschalten. Die Sensoren erkennen die Bewegungsmuster von Fußgängern, Fahrrädern oder Autos. »Ein Kind würde die Beleuchtung wohl auch auslösen – oder ein sehr großer Hund«, schmunzelt Helmut Grawe.
Abgesehen von der Anschaffung kostet der Betrieb der neuen Straßenlaternen nur einen Schnäppchenpreis. »Legen wir eine durchschnittliche Betriebsdauer von einer Stunde pro Tag zugrunde, verbraucht die Gesamtanlage rund 80 Kilowattstunden in einem Jahr, das entspricht etwa 20 Euro«, erläutert Grawe.
»Das Projekt steigert die Energieeffizienz, dient der Erreichung kommunaler Energie- und Klimaschutzziele und dokumentiert die gute, partnerschaftliche und zukunftsorientierte Kooperation zwischen Energieversorger und Stadt«, betont Innogy-Kommualbetreuer Uwe Varlemann.
Und auch Lichtenaus Bürgermeister Josef Hartmann freut sich, dass das Projekt, das Vorbild für weitere Anlagen in ganz Ostwestfalen sein soll, gerade in »seiner« Kommune umgesetzt worden ist. Das sei nicht nur ein Gewinn für die Attelner, sondern auch ein weiterer Baustein der Energiestadt Lichtenau.
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