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Zufällige Entdeckung von Carl Henning Loske in Delbrück-Westenholz

Ornithologische Rarität: Kohlmeise brütet in Stahlkasten unter einem Verkehrsschild

Delbrück-Westenholz

Eine untypische Kohlmeisenbrut – unterirdisch auf einer Verkehrsinsel – hat Carl Henning Loske vor wenigen Tagen bei Westenholz zufällig entdeckt. „Die Besonderheit hier liegt darin, dass die Meise in einem Stahlkasten brütet, der eigentlich als Befestigung für Verkehrsschilder dient.

Von Jürgen Spies

Das Zuhause der Kohlmeisen. Foto: Carl Henning Loske

Dieser Kasten ist innen hohl und 25 Zentimeter tief. Die einzige Öffnung liegt gerade nach oben. Die Straßenmeisterei Salzkotten war so nett, mir für einen Einblick das Schild kurzzeitig und schnell abzumontieren“, berichtet Loske, der die ornithologische Rarität einzuschätzen vermag. Seit einigen Jahren schon ist er ehrenamtlich für das Institut für Vogelforschung Helgoland tätig.

Die Brut unter dem Verkehrsschild besteht aus mindestens neun gut genährten Jungen. „Kohlmeisen streiten sich mit ihren Artgenossen und vielen anderen Arten wie Star und Buntspecht um Bruthöhlen. Vermutlich trieb die Wohnungsnot die Meise in diese Wohnsituation“, so Loske. Aufgefallen war ihm der Brutplatz nur, da beim Warten an der Kreuzung neben ihm ein Kohlmeisenmännchen verschwand. „Als ich noch den Boden absuchte, streckte sich ein kleiner Meisenkopf absichernd unter dem Schild hervor und flog davon.“

Üblicherweise bauen Meisen Nester in Höhlen älterer Bäume; sie nimmt aber auch sehr gerne Nistkästen an – oder sucht sich andere künstliche Hohlräume aus.

Die Brut unter dem Verkehrsschild besteht aus mindestens neun gut genährten Jungen. Foto: Carl Hennig Loske
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