Einkaufskompass „typisch.paderbörnsch“ vernetzt regionale und nachhaltige Geschäfte
„Alle brennen für ihre Produkte“
Paderborn
Was ist so richtig typisch paderbörnsch? Für eine Gruppe von sechs Geschäftsinhaberinnen ist die Antwort klar: Es seien vor allem die nachhaltigen Produkte aus der Region, meinen sie. Denn um genau diese Produkte dreht sich das Projekt des Einkaufskompasses „typisch.paderbörnsch“.
Paderborner Geschäfte, die auf Nachhaltigkeit achten, werden hier miteinander vernetzt und können sich gegenseitig unterstützen. Ins Leben gerufen wurde das Projekt von den „Parents for Future“, die Teil der Organisation „Paderborn for Future“ sind. Für sie sei es ein Projekt mit Potenzial.
„Der Einkaufskompass soll Geschäften helfen, wahrgenommen zu werden und die Menschen und ihre Produkte vorstellen“, sagt Peter Bleßmann von „Parents for Future“ und Initiator des Projekts. Dieses ist bereits seit Anfang Februar nutzbar. Dabei soll es sich aber nicht um eine einfache Tabelle handeln, in der die Läden aufgelistet würden. „Es ist eine Plattform, auf der persönliche Geschichten geteilt und Produktideen vorgestellt werden“, sagt Bleßmann. Für den Einkaufskompass müsse außerdem keine Mitgliedschaft gezahlt werden: „Jeder kann kostenlos mitmachen, und es lohnt sich, denn hier brennen alle für ihre Produkte und engagieren sich sehr.“
Bisher sind bereits sechs Geschäftsinhaberinnen in das Projekt involviert und hoffen auf weitere Interessierte. Eine von ihnen ist Petra Kaiser mit ihrer Linsenmanufaktur. Dort verkauft sie Linsenmischungen aus Zutaten, deren Bio-Qualität zertifiziert ist. Neben dem Verkauf der regional angebauten Linsen werden ebenso Caterings angeboten. Auch mit dabei ist Imkerin Marlene Rathgeber, die in ihrem Geschäft „die Warbenwerker“ regionalen Honig verkauft. Ihre Bienenstöcke sind an Standorten in der Stadt und auf dem Land zu finden.
Leitungswasser wird zu Quellwasser veredelt
Die Arbeit sei sehr naturnah, denn: „Wir versuchen, so wenig wie möglich einzugreifen, aber eben doch so oft wie nötig, damit es den Bienen gut geht“, erklärt die Imkerin. Neben Linsen und Honig gehört auch Tee zu den Produkten des Einkaufskompasses. Diesen verkauft Annika Dransfeld von „Annikas Teezauber“. Unter ihrem Motto „Zurück zum Ursprung“ bietet sie ihren Kunden biologisch zertifizierten Tee aus Heilkräutern sowie Leitungswasser, das zu Quellwasser veredelt wurde.
All diese Produkte werden in Martina Heggemanns Unverpackt-Laden „Locker Flockig“ verkauft, mit dem sie sich einen kleinen Traum erfüllt habe. Müll zu vermeiden und regionale Produkte zu vertreten, sei für sie eine Sache, die sehr viel Sinn ergebe. Auch das „Pangaea Olivenöl“ von Julia Lakirdakis-Stefanou ist im „Locker Flockig“ erhältlich. Das Öl stellt die gebürtige Griechin gemeinsam mit ihrer Familie in ihrer Heimat her und hat auch einen Standort in Borchen. Nach eigenen Angaben sei es ein Öl der Premiumklasse, und auch das Bio-Zertifikat sei in Aussicht.
Henrike von Besser ist ebenfalls Mitglied von „typisch.paderbörnsch“ und wartet noch auf die Eröffnung ihres eigenen Modegeschäfts in der Marienstraße. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen ist ein Datum für die Eröffnung unklar. Mit ihrem Hybridkonzept für nachhaltige Mode und selbstgeschneiderte Stücke möchte sie Kunden zur Nachhaltigkeit anregen. Für das Projekt seien laut Peter Bleßmann noch einige weitere Ideen angedacht. Unter anderem solle ein Fahrradkurier die Produkte bis vor die Haustür liefern. Auch ein Onlineshop oder ein eigener Stand auf dem Wochenmarkt seien durchaus denkbar.
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