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Vorjahreswert war deutlich niedriger

Arbeitslosenquote im Kreis Paderborn bei 5,4 Prozent

Paderborn

Mit der leichten Frühjahrsbelebung geht die Zahl der arbeitslosen Menschen im März im Vergleich zum Februar um 1,7 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,4 Prozent. Positiv hervorzuheben ist hierbei der deutliche Rückgang der Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Auch anderen Personengruppen, wie zum Beispiel Menschen über 50 Jahre, bieten sich am Arbeitsmarkt gute Chancen.

Die Agentur für Arbeit in Paderborn. Foto: Oliver Schwabe

Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit in Paderborn: „In einem wirtschaftlichen Umfeld, das immer noch von Unsicherheit geprägt ist, entwickelt sich der Arbeitsmarkt im Kreis Paderborn weiterhin stabil. Auch wenn der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die insbesondere durch die hohen Energiepreise geprägte Inflation die Konjunktur dämpfen, behält der Arbeitsmarkt seine robuste Verfassung bei. Der Zusammenhang zwischen Konjunktur und Arbeitsmarkt ist nicht mehr so ausgeprägt wie vor Jahren.“

Mit der leichten Frühjahrsbelebung geht die Zahl der arbeitslosen Menschen im März 2023 im Vergleich zum Februar um 1,7 Prozent zurück. Positiv hervorzuheben ist hierbei der deutliche Rückgang der Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen im Alter von 15 bis 25 Jahren. Auch anderen Personengruppen, wie zum Beispiel Menschen über 50 Jahre, bieten sich am Arbeitsmarkt gute Chancen.

Thiel: „Dass Unternehmen Arbeits- und Fachkräfte trotz konjunktureller Eintrübung stark nachfragen, zeigt eine zunehmend vorausschauende Personalpolitik in vielen Betrieben vor dem Hintergrund des demographischen Wandels.  Es wird in den kommenden Jahren ein hoher Bedarf gesehen, altersbedingt aus dem Erwerbsleben scheidende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ersetzen. Viele Betriebe sind daher nicht nur geneigt, Belegschaften im konjunkturell unruhigeren Fahrwasser zu halten, sondern stellen auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu ein. Die bestehenden Arbeits- und Fachkräfteengpässe im Kreis Paderborn werden in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Kreis Paderborn im März 2023 gesunken. Insgesamt waren 9461 Personen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit den Zahlen des Vormonats sind das 161 Personen oder 1,7 Prozent weniger. Im Vergleich zum Vorjahresmonat März 2022 steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1423 Personen beziehungsweise 17,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote beträgt im März 2023 5,4 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,6 Prozent (plus 0,8 Prozentpunkte).

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung wurden in diesem Monat 2759 Personen gemeldet. Die Zahl hat sich im Vergleich zum Vormonat verringert um 64 Personen beziehungsweise 2,3 Prozent. Im Vorjahresvergleich bedeutet dies eine Erhöhung um 267 Personen oder 10,7 Prozent.

In der Grundsicherung sind 97 Arbeitslose weniger als im Vormonat und 1156 mehr als im Vorjahr zu verzeichnen. Im Verhältnis entspricht dies minus 1,4 Prozent zum Vormonat beziehungsweise plus 20,8 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt zählen 6702 Personen und damit 70,8 Prozent aller Arbeitslosen zur Grundsicherung gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

803 Arbeitslose sind im Berichtsmonat im Kreis Paderborn unter 25 Jahre alt. Im Vormonat waren dies noch 60 mehr und im gleichen Monat des Vorjahres 149 weniger arbeitslose junge Menschen. Die prozentuale Veränderung beläuft sich somit auf minus 7,0 Prozent zum vorherigen Monat beziehungsweise plus 22,8 Prozent im Vorjahresvergleich.

Die Anzahl arbeitsloser Personen ab 50 Jahren ist im Vergleich zum Vormonat gesunken, und zwar um 21 Personen oder 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 281 Arbeitslose mehr (8,9 Prozent). Insgesamt sind 3437 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Paderborn betroffen.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Kreis Paderborn im Berichtsmonat gesunken. 3208 Personen waren länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 92,3 Prozent (2960 Personen) zur Grundsicherung. Verglichen mit den Gesamtzahlen des Vormonats sind das 34 Langzeitarbeitslose weniger. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Zahl dieser Arbeitslosen damit um 178 Personen.

Unternehmen aus dem Kreis haben in diesem Monat 491 Stellen gemeldet, das sind 169 Stellen weniger als im Vormonat. Im Bestand befanden sich insgesamt 3547 offene Stellen, 19 mehr als im Vormonat und 167 mehr als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im März gesunken. Aktuell sind 63.996 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Rückgang zum Vormonat um 429 Menschen beziehungsweise 0,7 Prozent. Im Vergleich zum März 2022 liegt die Arbeitslosigkeit dagegen um 7190 Menschen beziehungsweise 12,7 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen im aktuellen Monat fallen mit 11.214 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1732 ebenso deutlich höher aus.

Die Zahl arbeitslos gemeldeter Ausländer geht im Vergleich zum Vormonat leicht zurück. So sind in diesem Berichtsmonat 23.344 Ausländer arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zu März 2022 sind 6031 arbeitslose Ausländer mehr gemeldet. Der Bestand arbeitslos gemeldeter Menschen aus der Ukraine in Höhe von 4503 ist in Ostwestfalen-Lippe im Vergleich zum Vormonat um 94 Personen beziehungsweise 2,0 Prozent gesunken.

Weniger gemeldete Arbeitsstellen

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im März 2023 erneut gesunken. Im aktuellen Berichtsmonat sind 24.517 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 4,4 Prozent weniger als im März 2022. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen ist aktuell mit 38,3 Prozent weiterhin über dem Wert vor der Corona-Pandemie (2022: 45,2 Prozent, 2021: 41,3 Prozent, 2020: 34,8 Prozent, jeweils März).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe angeboten werden können, geht aktuell weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 24.547 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand um 2189 unter dem Vorjahreswert. Im März 2023 wurden 3119 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden damit 1193 Stellen beziehungsweise 27,7 Prozent weniger gemeldet. Damit zeigen sich unverändert die Auswirkungen der wirtschaftlichen Unsicherheiten mit Blick auf die Preissteigerungen und Energiekosten sowie Lieferengpässe. Arbeitgeber sind vorsichtig mit der Meldung neuer Arbeitsstellen und stellen weniger Arbeitskräfte neu ein.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in OWL findet sich im Kreis Gütersloh (4,3 Prozent) und im Kreis Höxter (4,3 Prozent) gefolgt vom Kreis Lippe (5,3 Prozent), Kreis Paderborn (5,4 Prozent), Kreis Herford (5,7 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (5,8 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,1 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 5,6 Prozent (Vormonat 5,7 Prozent, Vorjahr 5,0 Prozent).

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