Erste Ausstellung der Fotografin Maria Heggemann
Paderbornerin zeigt ihre Sicht auf Afrika und Amerika
Paderborn
Maria Heggemann aus Paderborn nennt sich selbst eine „Menschenfotografin“. Auf den Bildern ihrer ersten Ausstellung sind aber keine zu sehen. Für die Premiere hat sie sich auf Städte, Landschaften und Tiere konzentriert.
„Kontraste – Africa meets America“ heißt die Ausstellung, die am Freitag, 31. März, um 18.30 Uhr im Atelier Paderborn (Ferdinandstraße 25) eröffnet und bis zum 16. April zu sehen sein wird. Wer direkt mit der Fotografin sprechen möchte, hat dazu am 31. März, 3. April (11 bis 14.30 Uhr), 11. April (12 bis 15.30 Uhr) und 16. April (14 bis 18 Uhr) Gelegenheit.
„Hoffentlich hält der Gurt“, dachte Maria Heggemann, als sie sich im Helikopter ohne Tür festschnallte und Namibia von oben fotografierte. Sie wollte den Sonnenaufgang im Bild einfangen und zitterte auch deshalb, weil es frühmorgens bitter kalt war. „Wenn man den Sonnenaufgang am Grand Canyon und den in Namibia gesehen hat, ist das ähnlich und vor allem beeindruckend“, schwärmt die 32-Jährige und nennt eine Parallele zwischen Amerika und Afrika, obwohl doch der Titel der Ausstellung auf die Unterschiede abhebt.
Die gibt es natürlich. In Metropolen wie New York, Los Angeles oder San Francisco werde man „von Menschen erdrückt“, in Namibia treffe man dagegen stundenlang keine Menschenseele, erzählt die Fotografin. Die Hektik der USA fehle dort völlig. Aber auch in den Vereinigten Staaten könne man beglückende Momente der Ruhe erleben, in Nationalparks wie dem Grand Canyon oder Yosemite. Maria Heggemann: „Die USA sind so weitläufig und gegensätzlich, erst ist man in New York und dann am Grand Canyon und man fragt sich, wie das alles in einem Land sein kann.“
In die Selbständigkeit und dann in den Lockdown
Zwischen 2013 und 2018 war die gebürtige Paderbornerin vier Mal in den USA und einmal in Namibia, in der Namib-Wüste und im Etosha-Nationalpark. Während des Urlaubs kam ihr der Gedanke, ihre Sicht auf die beiden Länder in einer Ausstellung darzustellen. Aber dann kam Corona und das Projekt landete in der Warteschleife. Die Pandemie kam auch aus anderen Gründen zur Unzeit. Maria Heggemann hatte sich im März 2020 selbständig gemacht und bereits zehn Jahre Erfahrung mit Hochzeitsfotografie. „Ich hatte einen vollen Kalender, und der wurde plötzlich immer leerer“, erinnert sie sich.
Maria Heggemann wollte eigentlich Journalistin werden und machte auch ein Volontariat bei einem Hamburger Verlag. Aber dann entschied sie sich für eine Ausbildung zur Fotografin, die sie im Berufskolleg Senne und im Fotostudio Henke in Salzkotten absolvierte. Zwei Jahre als Produktfotografin folgten, bis sie den Schritt in die komplette Selbständigkeit wagte.
Ohne Vertrauen geht es nicht
Wer Menschen fotografiere, brauche deren Vertrauen, betont Maria Heggemann. Bei Hochzeiten komme es darauf an, dass sich das Paar und die Gäste wohlfühlen, „dass sie gar nicht mehr merken, dass sie fotografiert werden“. In dem Moment sei sie kein Dienstleister, sondern eine Freundin. Oft fotografiert sie Neugeborene, und gerade dabei gehe es nicht ohne das Vertrauen der Eltern.
Bei Menschen wie Tieren sei Geduld gleichermaßen wichtig, sagt die Expertin und erzählt von den Giraffen in Namibia, die nur dann trinken, wenn sie entspannt sind. „Ich musste 20 Minuten warten“, erinnert sie sich. Unvergessen ist auch der Anblick der Dickhäuter: „Als zum erstenmal eine Elefantenherde vor unserem Auto herlief, musste ich ein Tränchen verdrücken. Mit Zoo hat das nichts zu tun, in dem Moment habe ich alles um mich herum vergessen.“
Maria Heggemann geht nicht allein auf Fotosafari. Mit dabei sind ihr „Reiseehemann“ Peter Honervogt und ihre ehemalige Mitbewohnerin in Hamburg, Christina Kerber. Die müssen früh aufstehen und Equipment schleppen, haben die Reisen aber bislang nicht bereut. Bis zu 40 Fotos will Maria Heggemann in Paderborn ausstellen, es wird auch Poster und Postkarten geben. Politische Botschaften über Armut oder Rassismus will sie nicht verbreiten, sondern „einfach schöne Fotos zeigen“. Zwar mag sie auch die Schwarzweißfotografie, aber die wäre in Namibia verschenkt gewesen, findet sie: „Gerade in Afrika sind das Licht und die Farben unheimlich beeindruckend.“
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