Konzern einigt sich mit Geldgebern auf Konzept bis Ende 2024
Benteler sichert Finanzierung
Paderborn/Salzburg
Der Benteler-Konzern mit Sitz in Salzburg und Hauptstandort Paderborn hat seine finanzielle Zukunft bis Ende 2024 abgesichert. Nachdem Ende Oktober bereits mit den wichtigsten Geldgebern und den Gesellschafterfamilien Einigung über ein mittelfristiges Refinanzierungskonzept erzielt worden war, haben nun sämtliche mehr als 100 Partner zugestimmt. Im Volumen geht es um rund 1,8 Milliarden Euro.
Staatliche KfW-Kredite werden nicht in Anspruch genommen, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Die Auswirkungen der Corona-Krise hatten den vor allem als Autozulieferer tätigen Konzern (weltweit 30.000 Mitarbeiter/zuletzt 7 Milliarden Euro Jahresumsatz) in Bredouille gebracht. Benteler werde die Ende 2018 eingeleitete Neuausrichtung intensivieren und beschleunigen, kündigte Konzernchef Ralf Göttel an. In deren Zuge waren neben dem Verkauf der profitablen Stahlhandelssparte im Sommer 2019 auch der Abbau von rund 1000 Arbeitsplätzen und die Schließung des Stahlrohrwerks in Bottrop 2022 beschlossen worden.
Das Unternehmen mit weltweit mehr als 100 Werken werde sich im Zuge der Transformation auf das Kerngeschäft als Metall-Prozess-Spezialist mit Fokus auf den Automobilsektor fokussieren. Dabei werde weiter in die Digitalisierung der Produktion und Wachstumsfelder wie die Elektromobilität und den Leichtbau als Schlüsseltechnologie investiert. Benteler hat mit den Partnern Bosch und Pininfarina eine eigene E-Autoplattform konzipiert. Für den chinesischen Autobauer Evergrande hat der Konzern zudem Vorder- und Hinterachsen als Module für E-Autos der Mittelklasse entwickelt.
In der nächsten Phase der Transformation liege der Schwerpunkt auf Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung, einem fokussierten Produktangebot und gezielten Investitionen in Wachstumsfelder und Kernmärkte, teilt das Unternehmen mit.
„Wir haben uns trotz schwieriger Marktlage und pandemiebedingter Einbrüche in diesem Jahr als systemrelevanter und starker Partner der internationalen Automobilindustrie bewiesen. Dies bestärkt uns darin, den Weg der Transformation konsequent weiterzugehen“, betont Ralf Göttel. An einigen Stellen müssten weiterhin Kapazitäten an die veränderte Nachfrage angepasst, aber auch Wachstumsfelder gezielt ausgebaut werden.