Stadt und Kreis sponsern Vollzeitstelle für Verbraucherzentrale
Beratungsangebot zu Energiethemen in Paderborn wird verstärkt
Paderborn
Die Verbraucherzentrale in Paderborn weitet ihre Beratungskapazitäten rund um Energieverträge und -kosten, aktuelle gesetzliche Regelungen sowie die Existenzsicherung bei Energieschulden aus. Möglich wird dies durch eine zusätzliche finanzielle Förderung der Stadt und des Kreises Paderborn.
Damit kann das Team der Beratungsstelle durch eine Vollzeitkraft verstärkt werden, die vornehmlich zu Energiethemen informieren und rechtliche Unterstützung anbieten wird.
„Die rasant gestiegenen Kosten für Strom, Gas und Wärme, gepaart mit einer allgemeinen Preissteigerung, sind für viele Menschen eine große Herausforderung. Seit Monaten erreichen die Beratungsstelle viele Anfragen zu gestiegenen Nebenkosten und teils regelrechte Hilferufe, weil das Geld nicht reicht. Deshalb freuen wir uns, dass wir unsere Arbeit ausbauen und Verbraucherinnen und Verbrauchern im Kreis Paderborn in der Krise noch besser unterstützen können”, bedankte sich Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, anlässlich der Vertragsunterzeichnung in der Beratungsstelle Paderborn für die jetzt vereinbarte Stärkung der Verbraucherarbeit im Themenfeld Energie.
Passgenaue Beratung und konkrete Hilfestellung
Die Ergänzungsvereinbarung zwischen Verbraucherzentrale, Stadt und Kreis Paderborn finanziert maßgeblich eine Vollzeitstelle mit den damit verbundenen Sachkosten. Das Land übernimmt davon 50 Prozent, die verbleibenden 50 Prozent teilen sich Stadt und Kreis hälftig. Landrat Christoph Rüther: „Wir schaffen damit gemeinsam die Voraussetzungen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger in unserem Kreis bei konkreten Problemlagen noch besser und passgenau beraten lassen und unter anderem Hilfestellung zur Vermeidung von Strom- und Gassperren bekommen können.“
Menschen vor Energiearmut oder Verschuldung zu schützen, ist auch Paderborns Bürgermeister Michael Dreier ein zentrales Anliegen. „Auch wenn die finanzielle Not noch nicht existenzbedrohend ist, benötigen viele Haushalte Orientierung in den komplexen Fragen des Energiemarktes. Die Anzahl der Anfragen zeigt das Vertrauen der Menschen in die Arbeit der Verbraucherzentrale und die große Bedeutung von Transparenz, gesicherten Informationen und unabhängigem Rat. Die Anfragen sind im Zuge der Energiepreiskrise jedoch noch einmal deutlich angestiegen, weshalb unser Handeln dringend nötig wurde”, so Dreier.
Verunsicherung trotz Preisbremse
Zwar sinken an den Energiemärkten aktuell die Preise, und die zum 1. März in Kraft getretene Gas- und Strompreisbremse greift, doch die Lage bleibe angespannt, berichtete Susanne Paleschke, Leiterin der Beratungsstelle Paderborn: „Noch haben nicht alle Strom- und Gasversorger ihre Kunden über die Höhe der neuen Abschlagszahlungen informiert, sodass viele verunsichert sind, weil sie nicht wissen, wie hoch ihr zukünftiger Abschlag ist. Andere haben das Informationsschreiben erhalten und stellen fest, dass sie sogar höhere Abschläge als bisher zahlen sollen.“ Außerdem erhalten viele Mieter erst jetzt oder in den kommenden Wochen ihre zum Teil drastisch gestiegenen Nebenkostenabrechnungen. Insgesamt rechnet Paleschke daher mit anhaltend vielen Anfragen von Ratsuchenden zu Energiethemen. „Ich bin sehr froh, dass wir hier eine dringend nötige und lange überfällige Verstärkung unseres Teams bekommen“, sagte sie.
Derzeit läuft das Verfahren zur Besetzung der Stelle. Gesucht wird eine Person, die sich für den Verbraucherschutz engagieren möchte und gut mit Hilfe suchenden Menschen umgehen kann. „Ich bin mir sicher, dass wir die Stelle bis spätestens zum 1. April kompetent besetzen können“, sagte Rafael Lech, für Paderborn zuständiger Regionalleiter der Verbraucherzentrale NRW.
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