Von Chia-Brot bis Pumpernickel
Brot steht in Paderborn wieder auf dem Prüfstand
Paderborn
Form, Aussehen, Krusteneigenschaften und natürlich Geruch und Geschmack von knapp 150 Brotsorten wurden am Donnerstag (30. März) im Südring-Center Paderborn getestet.
10 Bäckereien aus dem Kreis Paderborn haben jeweils 13 bis 15 verschiedene Brotsorten eingereicht, die Karl-Ernst Schmalz auf die Probe stellt. Seit über 35 Jahren ist er schon im Qualitätsprüf- und Beratungsdienst des Deutschen Bäckerhandwerks. 50 bis 60 Brote testet er an einem Tag. „Aber mehr geht nicht“, sagt er, denn das Geschmacksvermögen sei dann ausgeschöpft.
Deshalb hält Karl-Ernst Schmalz die Brotprüfung für wichtig: „Viele wissen nicht mehr, wo der kleine Handwerker sein Geschäft hat, sie sehen nur noch die großen Betriebe.“ Nach der Brotprüfung würden sich viele Menschen die Ergebnisse beim Brotinstitut anschauen und bekämen so auch einen Überblick über die örtlichen Bäckereien.
Bei der Prüfung gehe es allerdings nicht in erster Linie darum, Prämierungen zu vergeben, sondern gute Qualität zu fördern: „Wir geben Empfehlungen an die Bäckereien weiter, wie Fehler minimiert oder ausgeschaltet werden können.“ Dennoch: Wenn ein Brot drei Jahre in Folge die Bewertung sehr gut erhält, bekommt es eine Gold-Auszeichnung.
Wurstprüfung soll 2024 wiederkommen
Auch Wurst wurde in diesem Zuge schon im Südring-Center getestet, das letzte Mal 2019. „Wir arbeiten daran, die Wurstprüfung wieder anzubieten, wahrscheinlich wird das 2024 wieder möglich sein“, sagt Bernd Austerschmidt, Obermeister der Nahrungsmittel-Innung und Inhaber der Bäckerei Austerschmidt in Delbrück.
In Zeiten von Krieg, Inflation und Pandemie weiß er: „Es ist enorm, was die Bäckereien leisten müssen, um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten.“ Bestimmte Preise, zum Beispiel für Öle, Fette und Butter würden aktuell wieder sinken, dafür steigen andere. „Auf das Vor-Kriegs-Niveau wird man nicht wieder kommen“, vermutet Austerschmidt. Die gute Nachricht: „Die Kunden achten immer noch bewusst auf Qualität und kommen in die örtliche Bäckerei“, weiß Karl-Ernst Schmalz.