Paderborner produzieren mehr Abfall – ASP hat deutlich weniger Einnahmen bei den Parkgebühren
Corona lässt Müllberg wachsen
Paderborn
Geahnt haben es viele oder auch an dem Zustand der eigenen Mülltonne bemerkt: Im Corona-Jahr 2020 sind die Müllmassen in der Stadt Paderborn deutlich angestiegen. Das gilt für alle Bereiche – besonders aber für Bio- und Verpackungsmüll. Nach Angaben von Reinhard Nolte, Leiter des Abfallentsorgungsbetriebs ASP, erzeugte jeder Paderborner im vergangenen Jahr pro Kopf 472 Kilogramm Abfälle – das sind 18 mehr, als 2019.
Nolte stellte mit Bedauern fest, dass auch die Menge des Restmülls gestiegen sei. Allerdings sei die Quote des recyclingfähigen Mülls mit 65,3 Prozent auf „stabilem Niveau“.
Leicht rückläufig war im vergangenen Jahr die Nutzung der Recyclinghöfe. Obwohl viele Bürger die Zeit des Lockdowns zum Ausmisten genutzt hatten, nahmen die Fahrten zu den Recyclinghöfen an der Talle und der Driburger Straße um vier Prozent ab. Hintergrund ist, dass die Entsorgungshöfe wegen Corona ebenfalls vorübergehend geschlossen werden mussten. Für das laufende Jahr plant der ASP eine Beteiligung an der Kampagne „Wir für Bio“. Ziel ist es, Plastiktüten – auch so genannte kompostierbare – aus dem Biomüll zu verbannen.
Reinhard Nolte, Leiter des Abfallentsorgungsbetriebs ASP
Ein Projekt des vergangenen Jahres sind die „mobilen Kümmerer“, die der ASP für die Stadtsauberkeit mit Lasten-E-Bikes ausgestattet hat. Die Beschaffung eines Elektro-Abfallautos, so Nolte, liegt auf Eis, weil entsprechende Fahrzeuge nicht zu bekommen sind. Lieferzeit: ein Jahr. Gemeinsam mit dem Padersprinter will der ASP sich mit dem Thema Wasserstoff auseinandersetzen, der auch in Bussen als alternativer Kraftstoff zum Einsatz kommen soll. Gemeinsam will man sich der Frage widmen, wie die Betankung realisiert werden kann.
Für das laufende Jahr sind zahlreiche weitere Projekte in Vorbereitung mit dem Ziel, die Klimaneutralität zu erreichen. Bei diversen Gebäuden des ASP sollen Photovoltaikanlagen zum Einsatz kommen. Weitere Maßnahmen betreffen den Parkraum, der zunehmend digitalisiert werden soll. Durch den Einsatz von Sensortechnik soll den Autofahrern die freien Parkplätze angezeigt werden, um den Park-Such-Verkehr zu reduzieren. Durch die Lockdowns sind die Einnahmen im Bereich Parken von rund 3,4 im Jahr 2019 auf 2,4 Millionen Euro (2020) gesunken.
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