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Künstler haben im Schlosspark eine Open-Air-Ausstellung mit 18 großformatigen Bannern gestaltet

Dieser Spaziergang in Paderborn wird lustig

Paderborn

Im Schlosspark in Paderborn-Schloß Neuhaus blüht die Kunst. 18 großformatige Banner ziehen seit dem Wochenende die Blicke der Spaziergänger auf sich. Sie sind drei Meter breit und 1,70 Meter hoch und hängen entlang der Allee im Rosenblütengarten an Seilen zwischen den Linden. Gestaltet haben die Bilder die Mitglieder des Vereins „Paderborner Kreaturen“, und sie stellten ihre Arbeiten unter das Motto „Schloss mit lustig“.

Dietmar Kemper

André Sedlaczek (links), Illustrator mit Schwerpunkt Grafik und Cartoon, musste sich umstellen, weil er normalerweise mit Hochformaten arbeitet. Christian Stork freut sich, dass er den Besuchern des Schlossparks endlich wieder eine Attraktion bieten kann. Foto: Oliver Schwabe

Den Auftrag, eine pandemiegerechte Freiluftausstellung zu konzipieren, erhielten die Künstler von der Schlosspark- und Lippesee-Gesellschaft. „Wir können zur Zeit keine größeren Veranstaltungen machen, aber das Budget für den 1. Mai war ja da“, sagte deren Geschäftsführer Christian Stork am Montag. Er suchte nach Möglichkeiten, Leben aufs Schlossgelände zu bringen. Die Idee mit den Cartoons komme bei den Parkbesuchern gut an, hat Stork beobachtet.

Was bekommen die nun genau zu sehen? „Es sind lustige, aber auch kritische Bilder, und sie haben alle einen Bezug zum Motto ,Schloss mit lustig‘“, erzählt Cartoonist André Sedlaczek. Er ließ sich das Wortspiel einfallen.

In diesem Cartoon von André Sedlaczek kommt der Froschkönig auf den Teller. Foto: Oliver Schwabe

Natürlich kommt da in Corona-Zeiten auch sofort die Assoziation „Schluss mit lustig“ auf, und einige Werke beziehen sich direkt auf die aktuell harten Zeiten. Die Ausstellung beginnt mit Olivier Kleines Darstellung des Neuhäuser Schlosses, auf der die Corona-Pandemie verflucht wird. An anderer Stelle gibt er sich trotzig und unterlegt das Bild eines Pfaus mit den Zeilen: „Na und? Dann hauen wir eben beim nächsten Libori doppelt auf die Kacke.“ Claudia Cremer-Robelski setzt auf ihrem Bild drei bedrohlichen Coronaviren vier gelbe Luftballons mit Smiley-Gesicht entgegen, und Herman Reichold bedankt sich zum Abschluss der Schau in seinem Bild „Heart Working Team“ bei den stillen Helden der Corona-Pandemie wie Krankenschwestern, Feuerwehrleute und Polizisten.

Claudia Cremer-Robelski stellt Coronaviren gelbe Luftballons mit Smiley entgegen. Foto: Oliver Schwabe

Bei André Sedlaczek (53), der mit Jan Bargfrede das Zeichner-Texter-Duo Jandré bildet, geht es witzig zu. Ein Cartoon zeigt die Prinzessin vor dem Schloss im Gespräch mit ihrem Koch, der sich den Froschkönig geschnappt hat und ankündigt: „Das Essen ist in 10 Minuten fertig.“ Weil die Bilder versetzt hängen, könnten Besucher mehrere gleichzeitig in den Blick nehmen, und manchmal müssten sie etwas Geduld mitbringen, wenn der Wind eine Pointe auf den Lkw-Planen verdecke, schmunzelt er.

Neben den bereits Genannten haben sich Hyazinth Pakulla, Bartholomäus Rymek, Andrea Hölscher, Manfred Webel, Elisabeth Brosterhus, Lukas Michalski, Laura Schlütz, Miriam Liebich und Johannes Driller beteiligt. Wenn es nach Christian Stork geht, wird es im Laufe des Jahres noch mehrere ähnliche Veranstaltungen geben. Für August kündigte er die Ausstellung „Der Demonstrationszug der Tiere“ mit Objekten des Warburger Künstlers Raphael Johannes Strauch an. In Zusammenarbeit mit dem Naturkundemuseum werden sie auf dem Schlossparkgelände aufgestellt.

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